Wojna meint: Antifaschisten sind Faschisten (bitte anschnallen)

In seinem Blog hat der StimmungssĂ€nger Wojna („Die Bandbreite“) unter der Überschrift „Schreibblockade“ sich wortreich geĂ€ußert. Dabei unternimmt er auch gleich eine Neueinteilung des politischen Spektrums. Ich zitiere:

„Heutzutage ist ja jeder rechts, wir ja angeblich auch. Auf so einen haltlosen Scheiß kann ich nur mit Abscheu reagieren.
Diese Antifa ist nichts weiter als ein faschistischer Freicorps, der im Einklang mit den Systemmedien steht und sich darĂŒbe nicht mal ein StĂŒck wundert.
Mir kommt der Satz in den Sinn: ‚Was frĂŒher die SA ist heut die Antifa‘.Eine Schande seid ihr fĂŒr die echten Sozialisten unter euch, die sich nun eindeutig als ‚rote Antifa‘ abgrenzen mĂŒssen, weil man sie sonst fĂ€lschlich in einem Atemzug mit euch als Faschisten bezeichnet.
Tu ich dieser antideutschen und rassistischen Antifa damit Unrecht, wenn ich sie als intellektuelle Hooligans bezeichne? Ja, denn von intellektuell kann da keine Rede sein.Dass solche JugendverbĂ€nde wie ‚Die Falken‘ ihre antiimperialistische Linie aus den 70er sukzessive abgelegt haben – oder sie von eben jenen ‚Antifa-Faschisten‘ unterwandert wurden ist mittlerweile offenkundig. Traurig um die vielen guten Seelen im Verband, die wie im Nazi-Deutschland damals daneben stehen und schweigen.“

Dem geht der Mund ĂŒber, dem das Herz voll ist. Voll womit?
Wer der Mitwelt etwas Fundamentales mitzuteilen hat, aber damit auf Desinteresse stĂ¶ĂŸt, wird laut und ergeht sich schließlich in maßlosen Übertreibungen.
„Was frĂŒher die SA ist heut die Antifa.“ Ich wĂŒrde gern erfahren, wo Wojna diesen Satz aufgegriffen hat, wer ihn in Umlauf gebracht hat. In dem Milieu, in dem er heimisch ist, wird man wahrscheinlich fĂŒndig werden.
Er wird konkret und nennt den Verband SJD Die Falken beim Namen. Aus diesem Verband wurde er wegen seiner Rechts-Eskapaden ausgeschlossen. Und wieder einmal werden die „Antideutschen“ als Popanz vorgefĂŒhrt.
Mit dem PhĂ€nomen der „Antideutschen“, einer von der Linken abgespaltenen, nach rechts tendierenden chauvinistischen Sekte, habe ich mich vor Jahren mal ausfĂŒhrlich beschĂ€ftigt, mich durch ihre unappetitlichen Publikationen gequĂ€lt und mich darĂŒber in mehreren Artikeln geĂ€ußert, was mich allerdings nicht davor schĂŒtzte, daß dann und wann hinter meinem RĂŒcken gemunkelt wurde, ich wĂŒrde „antideutsche“ Positionen vertreten.
Meine gegenteilige Position wurde von der hiesigen Routine-Linken, wie alles, was ich sage und schreibe, ignoriert. Warum?
Man ist in diesen Kreisen an AufklĂ€rung gar nicht interessiert. Ins Licht gestellt sind die Feinde unbrauchbar. Man benötigt sie als „DunkelmĂ€nner“, denen man alles zuschieben kann, was man nicht verstehen will, und denen man jeden zurechnen kann, der lauter Fragen stellt, die nur jemand hören will, der stören will. Die NebulösitĂ€t der Begriffe ist Voraussetzung fĂŒr die argumentlose Abwehr von Kritik.
Es gibt noch mehr solche Nebel-Wörter, die nichts Konkretes bedeuten und die man nach Bedarf mal mit diesem, mal mit jenem Inhalt auffĂŒllen kann (zum Beispiel: „Feminismus“, „Pornographie“).

Ich empfehle, das Schlagwort „Bandbreite“ unter diesem Text (oder auch die anderen Schlagwörter) anzuklicken. Das ist meine Empfehlung an die Leute, die sich auskennen wollen.

Ungeheuerliches aus dem Tatsachen-Universum (bitte anschnallen)

Unter der Überschrift „Schreibblockade“ (?) macht Wojna („Die Bandbreite“) uns mit Tatsachen bekannt, die erklĂ€ren, warum die Welt so ist wie sie ist:

„Nanopartikel werden ohne Studien und tiefere Erkenntnisse ihrer Wirkung ĂŒberall in unseren Lebensbereichen eingesetzt und beeintrĂ€chtigen unsere Gesundheit.
Gibt es einen Grund warum Aluminium nur in der unbelebten Natur vorkommt? Warum erlaubt man es dann in Deodorants genau diese Metall an die Stelle zu sprĂŒhen, die dafĂŒr bekannt ist Ionen-Austausch mit der Außenwelt zu betreiben – unsere Achselhöhle?
Ich habe nie an die NWO glauben wollen, mittlerweile jedoch bin ich eines besseren belehrt. Durch die Enteisung unserer MineralwĂ€sser wird kĂŒnstlicher Eisenmangel hervorgerufen. Es scheint mir wirklich, als sei die Vergiftung der Menschen in diesem Land Agenda.
Denn nur so sind wir als Individuen dem Kapitalismus gefĂ€llig.“

Was soll man dazu noch sagen? Ich sage: Ei ei potzblitz!

Ostermarsch 2013 (6)

An einem schönen Ostersamstagmorgen im Jahre 2013.
OM2013-07Was ist das denn schon wieder! Die Heinis von der Bandbreite haben einen Infotisch aufgebaut? Monty SchĂ€del (links im Bild) weiß wohl auch nicht so recht, was er davon halten soll.
OM2013-03Mir war gar nicht bewußt, was fĂŒr schöne HĂ€user an der Königstraße stehen. FrĂŒher war das mal die Top-Adresse: Königstraße. FĂŒr FachgeschĂ€fte (unten), Praxen (RechtsanwĂ€lte, Ärzte dadrĂŒber) und zum gediegenen Wohnen in hohen Etagen.
OM2013-08So ist das richtig! Am BĂŒchertisch den METZGER beachten!

Neues von der Schmalspur

Pressemitteilung der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken (Bezirk Westliches Westfalen):
„Unser Verband hat eine klare antifaschistische Tradition“
Der Bezirk Westliches Westfalen schließt Marcel Wojnarovicz, den SĂ€nger der Band „Die Bandbreite“, aus dem Verband SJD – Die Falken aus.
Am Donnerstag den 14.2.2013 beschloss der Vorstand des Bezirks Westliches Westfalen der SJD – Die Falken den Ausschluss des SĂ€ngers der Band „Die Bandbreite“, Marcel Wojnarovic. Seit einigen Jahren war der SĂ€nger der „Bandbreite“ im Verband der Falken und im politischen Umfeld umstritten. Dies gipfelte in einem Beschluss eines Bundesausschusses mit einer Aufforderung an alle Gliederungen der Falken, die „Bandbreite“ und ihre Mitglieder nicht mehr als Teamer und Band zu buchen.
„Dies ist kein einmaliger Vorfall. Ähnliche BeschlĂŒsse wurden in befreundeten Organisationen wie der DGB Jugend oder den Jusos ebenfalls getroffen.“, erlĂ€utert Paul M. Erzkamp, Vorsitzender der SJD- Die Falken Westliches Westfalen.
Die Ordnungsmaßnahme gegen Marcel Wojnarovic wurde aus Sicht der Falken nötig, nachdem vor allem die Auftrittspraxis bei und mit rechten Personen und Organisationen einen Anfangsverdacht einer VerbandsschĂ€digung offen legte.
„Mit einer traurigen RegelmĂ€ĂŸigkeit trat Marcel bei dubiosen Veranstaltungen auf wie der Antizensur Konferenz (21.02.2009) oder einer Veranstaltung (10. Juni.2011), die von der Jungen SVP mitorganisiert wurde. AnfĂ€nglich hofften wir natĂŒrlich, dass es sich um ein Versehen handelte.“ erklĂ€rt Paul M. Erzkamp weiter. „Als aber Ende 2012 von den sogenannten ReichsbĂŒrgern das Vierte Reich als Monarchie „gegrĂŒndet“ wurde und die „Bandbreite“ dazu das musikalische Rahmenprogramm stellte, mussten wir handeln. Unser Verband hat eine klare antifaschistische Tradition und wir sehen hier sowohl eine massive Verletzung unserer Verbandszwecke als auch die Strategie der Querfront, also der Zusammenarbeit von „rechten“ und „linken“ Gruppen gegen die Demokratie. Nachdem wir auf unsere Anfrage hin keine klare Distanzierung von dieser Auftrittspraxis ĂŒber Jahre erfahren haben, waren wir leider gezwungen, diesen schweren Schritt zu gehen.“

LIEBE LEUTE, LEST mehr ĂŒber die „Bandbreite“ in DER METZGER 96 („Die letzten Tassen oder Der apologetische Kusselkopp“ und „Ein ganzer Rattenschwanz… Die Bandbreite eines Milieus“) beziehungsweise auf der Homepage der DFG-VK Duisburg (links oben auf dieser Seite den Link „DFG-VK Duisburg“ anklicken).
Wer das Entsetzen lernen, dabei aber auch lachen will, findet in diesem Weblog reichlich Bandbreite-Schoten. Man muß am Ende dieses Artikels unter „Schlagworte“ das entsprechende Schlagwort mit der linken Maustaste anklicken (das wissen nicht alle).

Sie konnte sich nicht unmißverstĂ€ndlich ausdrĂŒcken

Das Bundesverfassungsgericht hat eine  Pressemitteilung verschickt:

Pressemitteilung Nr. 79/2012 vom 27. November 2012
Beschluss vom 25. Oktober 2012
1 BvR 2720/11

Erfolglose Verfassungsbeschwerde gegen ein angebliches Falschzitat

Das Bundesverfassungsgericht hat die Verfassungsbeschwerde einer Buchautorin und ehemaligen Tagesschau-Sprecherin nicht zur Entscheidung angenommen. Sie war gegen einen im Hamburger Abendblatt vom 7. September 2007 erschienenen Artikel vorgegangen. Der Artikel hatte sich mit Äußerungen der BeschwerdefĂŒhrerin bei der Pressekonferenz zur Vorstellung ihres Buches beschĂ€ftigt. Mit der BegrĂŒndung, es handle sich um ein Falschzitat, hatte sie die Axel Springer AG auf Unterlassung und Richtigstellung sowie auf GeldentschĂ€digung in Anspruch genommen. In einem heute veröffentlichten Beschluss hat die 1. Kammer des Ersten Senats entschieden, dass das klageabweisende Urteil des Bundesgerichtshofs die BeschwerdefĂŒhrerin nicht in ihren Grundrechten verletzt.

Der Entscheidung liegen im Wesentlichen folgende ErwÀgungen zugrunde:

1. Im Rahmen einer Pressekonferenz am 6. September 2007 prĂ€sentierte die BeschwerdefĂŒhrerin das von ihr verfasste Buch „Das Prinzip Arche Noah – Warum wir die Familie retten mĂŒssen“. Bei dieser Gelegenheit Ă€ußerte sie sich gegenĂŒber den anwesenden Journalisten unter anderem wie folgt:
„Wir mĂŒssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschĂ€tzen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68ern wurde damals praktisch alles das – alles was wir an Werten hatten – es war ’ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter hochgefĂ€hrlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben gefĂŒhrt hat, das wissen wir alle – aber es ist eben auch das, was gut war – das sind die Werte, das sind Kinder, das sind MĂŒtter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben.“

2. Ein Artikel im Hamburger Abendblatt vom 7. September 2007 setzte sich anlĂ€sslich der Buchvorstellung mit dem Frauenbild der BeschwerdefĂŒhrerin auseinander. Der im Ausgangsverfahren angegriffene Absatz des Zeitungsartikels lautet: „In diesem Zusammenhang machte die Autorin einen Schlenker zum Dritten Reich. Da sei vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler, aber einiges eben auch sehr gut. Zum Beispiel die WertschĂ€tzung der Mutter. Die hĂ€tten die 68er abgeschafft, und deshalb habe man nun den gesellschaftlichen Salat. Kurz danach war diese Buchvorstellung Gott sei Dank zu Ende.“

3. Der Bundesgerichtshof hat die Klage der BeschwerdefĂŒhrerin – anders als zuvor das Landgericht und das Oberlandesgericht – letztinstanzlich abgewiesen. Mit ihrer Verfassungsbeschwerde rĂŒgt die BeschwerdefĂŒhrerin im Wesentlichen die Verletzung ihres allgemeinen Persönlichkeitsrechts.

4. Die Verfassungsbeschwerde hat keine Aussicht auf Erfolg, weil die angegriffene Entscheidung die Grundrechte der BeschwerdefĂŒhrerin nicht verletzt. Dass der Bundesgerichtshof den streitgegenstĂ€ndlichen Absatz im Artikel des Hamburger Abendblatts nicht fĂŒr ein Falschzitat hĂ€lt, ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden. Die Passage ist in ihrem Gesamtzusammenhang zu betrachten und stellt sich dabei als MeinungsĂ€ußerung dar. Der Artikel im Hamburger Abendblatt ist schon ĂŒberschrieben mit „Eine Ansichtssache“ und insgesamt in einem sĂŒffisanten Ton geschrieben. Der Leser erkennt, dass es sich um eine verkĂŒrzende und verschĂ€rfende Zusammenfassung der Buchvorstellung handelt. Vor diesem Hintergrund ist das Recht der BeschwerdefĂŒhrerin am eigenen Wort gewahrt; ihr allgemeines Persönlichkeitsrecht hat hinter die Meinungsfreiheit des Zeitungsherausgebers zurĂŒckzutreten. Die BeschwerdefĂŒhrerin, der es nicht gelungen war, sich unmissverstĂ€ndlich auszudrĂŒcken, muss die streitgegenstĂ€ndliche Passage als zum „Meinungskampf“ gehörig hinnehmen.

Die_Bandbreite_VTEva Herman, nicht mehr bei der Tagesschau, sondern bei „Kopp-Nachrichten“, die, wie man sieht, auch „Bekloppt-Nachrichten“ heißen könnten.

Ist ein rechtsradikaler Anwalt ein rechtsradikaler Anwalt?

Darf man einen rechtsradikalen Rechtsanwalt rechtsradikal nennen? Das Bundesverfassungsgericht sagt: Ja.

Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts:

Bundesverfassungsgericht – Pressestelle –
Pressemitteilung Nr. 77/2012 vom 13. November 2012
Beschluss vom 17. September 2012
1 BvR 2979/10

Die Bezeichnung anderer als „rechtsradikal“ ist ein Werturteil und fĂ€llt unter die Meinungsfreiheit

Eine Person in einem Internetforum in Auseinandersetzung mit deren BeitrĂ€gen als „rechtsradikal“ zu betiteln, ist ein Werturteil und grundsĂ€tzlich von der Meinungsfreiheit gedeckt. Dies entschied das Bundesverfassungsgericht in einem heute veröffentlichten Beschluss vom 17. September 2012 und hob daher die angegriffenen Unterlassungsurteile auf. Es obliegt nun den Zivilgerichten, das Grundrecht auf Meinungsfreiheit des BeschwerdefĂŒhrers mit dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht der kritisierten Person abzuwĂ€gen.

Der Entscheidung liegen im Wesentlichen folgende ErwÀgungen zugrunde:

1. Der im zivilrechtlichen Ausgangsverfahren auf Unterlassung klagende Rechtsanwalt beschĂ€ftigte sich auf seiner Kanzleihomepage und in Zeitschriftenveröffentlichungen mit politischen Themen. Er schrieb unter anderem ĂŒber die „khasarischen, also nicht-semitischen Juden“, die das Wirtschaftsgeschehen in der Welt bestimmten, und ĂŒber den „transitorischen Charakter“ des Grundgesetzes, das lediglich ein „ordnungsrechtliches Instrumentarium der SiegermĂ€chte“ sei.

Der BeschwerdefĂŒhrer, ebenfalls Rechtsanwalt, setzte sich in einem Internet-Diskussionsforum mit diesen Veröffentlichungen auseinander:
Der Verfasser liefere „einen seiner typischen rechtsextremen Weiterlesen

D.b.d., d.h.k.P.u.k.e.T.

aus DER METZGER 101

Es gibt nichts, was es nicht gibt. Auf dem Christopher Street Day in Duisburg war sogar ein Auftritt der „Bandbreite“ geplant.
Die verschiedenartigen Ausdrucksformen linker Frustration sind ein PhĂ€nomen unserer Zeit und unseres Landes. Aber in Duisburg werden auf einen Trottel anderthalbe gesetzt: Die „antideutschen“ B-52-Bomber, der esoterische „Antiimperialismus“ der Initiativler, die Homepage „Kommunisten am Rande des Nervenzusammenbruchs“, der Irre von Neudorf – das alles ist ein NĂ€hrboden, auf dem auch so ein GewĂ€chs wie die One-Man-Band „Bandbreite“ gedeihen kann. Kein Zweifel: Duisburg ist der Rang als Metropole links-frustrierter Narretei so schnell nicht mehr abzulaufen.
Das wĂ€re alles halb so schlimm, ließe man den IdiotenhĂŒgel um sich selbst rotieren – als Resonanzboden seiner selbst gewissermaßen. Die diversen Selbstdarsteller, nichts mehr verstehend und von keinem verstanden, könnten nach ihrer Entlassung aus der Weltgeschichte immerhin noch als KĂ€fig voller Narren Renommee sammeln. Doch es gibt immer wieder Leute, die es gut meinen und sie ernst nehmen. Der neueste Klops: Wojnas „Bandbreite“ sollte auf der Schwulen-und-Lesben-Kundgebung „Christopher Street Day“ (CSD) auftreten. Ausgerechnet der! Daß da zuguterletzt nix draus wurde, mindert den Schaden nur wenig.

Vom „Arbeitskreis Duisburger Lesben und Schwule e.V.“ (fĂŒr den es natĂŒrlich eine einprĂ€gsame AbkĂŒrzung gibt: AkDuLuS) war zu hören: „Die haben zwar ihren Ruf weg, aber wenn die bei Partei- und Gewerkschaftsfesten auftreten, können die so schlimm ja nicht sein.“ Das zeigt doch nur, was die linken Kulturveranstalter anrichten. Da können WidersprĂŒchlichkeiten und WiderwĂ€rtigkeiten noch und noch zutage treten: die „linken“ Kulturbanausen halten starrköpfig daran fest, daß Wojnas Bandbreite „unser“ ist, nach dem Motto: „Das haben wir immer so gemacht, und das machen wir weiter so.“ Dem Tumult beim letzten UZ-Pressefest (siehe DER METZGER 96), dem Skandal um die Bandbreite beim letzten Ostermarsch in Duisburg (siehe DER METZGER 100) zum Trotz war die „Bandbreite“ letztens bei der tausendsten (oder vierhundertsten oder soundsovielten) JubilĂ€ums-Montagsdemo der MLPD (recte: MĂŒllPD) selbstverstĂ€ndlich wieder mit Schall dabei. Da helfen keine Pillen und keine essigsaure Tonerde.
Nicht Wojna ist das Problem, sondern die Veranstalter, die ihm stets behilflich sind, sein Schwindeletikett als linker Musikmacher zu polieren. Wojna, dessen kĂŒnstlerische QualitĂ€ten sich zu seiner Eingenommenheit fĂŒr sich selbst reziprok verhalten, kann sich darauf verlassen, daß MĂŒllPD, Linkspartei, Friedensforum et al. ihm seinen Opfermythos als verfolgter KĂŒnstler, als unbequemer Wahrheitsager, gegen den dunkle FinstermĂ€nner intrigieren, abkaufen. Er kann sich darauf verlassen, daß die musikalischen AnsprĂŒche seiner Veranstalter noch unterhalb seines musikalischen Angebots liegen. Denn gefragt ist: Stimmung! Gefragt ist bei den Leuten, daß jemand ihnen ihre Meinung nochmal in Versform bestĂ€tigt.
Die Linken und die Kunst! Und darum nochmal gefragt: Ist Wojna ein linker Musiker? Nein! Aber er ist – wie die Dinge liegen – ein Musiker der (aktionistischen) Linken . Daß er das musikalische Niveau der Linken nach unten drĂŒckt, ist weniger dem Musiker, mehr den Veranstaltern vorzuwerfen (alles Leute, die den METZGER nicht lesen). Wojna sei seine politische NaivitĂ€t nachgesehen, sein Hang zu skurrilen Verschwörungsphantasien sei ihm als kurioses Hobby gegönnt. Aber wenn die aktionsorientierte Kundgebungslinke derlei auf sich abfĂ€rben lĂ€ĂŸt, dann wird die KuriositĂ€t leicht zur Psychose und die SkurrilitĂ€t zum Wahn. Gegen Leute, die schlechte Musik machen und mögen, bin ich machtlos, und leider auch gegen Leute, die schlechte Musik multiplizieren. Aber ich zucke nicht einfach nur mit den Schultern, wenn linke Organisatoren Wojna zum Abgott erheben und Kritik an ihm als MajestĂ€tsbeleidigung verfolgen. Die DFG-VK Duisburg hat kritisiert, daß die Bandbreite beim Ostermarsch auftrat, diese Kritik dezidiert begrĂŒndet, andererseits nicht zu Störung und Boykott der Veranstaltung angestachelt und noch nicht einmal verlangt, daß seine MajestĂ€t aus dem Programm genommen wird, sondern nur kritisiert. Resultat: Das Friedensforum schloß uns vom Ostermarsch aus und verbot unseren traditionellen BĂŒchertisch. In diesem Zusammenhang wurde ich als „Faschist“ tituliert. Ich hatte nĂ€mlich kritisiert, daß Wojna sich von rechten Querfront-Taktikern benutzen lĂ€ĂŸt und auf die braunesoterische Durchsetztheit der Verschwörungs-Szene hingewiesen. Wer eine Abgrenzung gegen rechts verlangt, ist fĂŒr diese Leute ein „Faschist“. Das Sprichwort von Heiner MĂŒller „NatĂŒrlich sind zehn Deutsche dĂŒmmer als fĂŒnf Deutsche“ trifft mittlerweile auf die Linken ebenso zu. Das Salz der Erde ist dem Wahnsinn verfallen (Doppelmetapher – muß auch mal sein). Adorno fragte: Was nĂŒtzt die Gesundheit, wenn man ein Idiot ist? Ich frage: Was nĂŒtzt die ganze AktivitĂ€t, wenn man keine Orientierung hat? Was nĂŒtzt die Geschwindigkeit, wenn die Richtung nicht stimmt? Daß ich als Faschist bezeichnet wurde, stellt allerdings einen Wendepunkt in meiner Biographie dar. Wenn‘s um die Wurst geht, bin ich nachtragend.

FĂŒr einen Auftritt bei einer Schwulen-und-Lesben-Veranstaltung hat sich die „Bandbreite“ allein schon durch ihre Wanderschaft zwischen Links und Rechts disqualifiziert, und besonders durch das Machwerk „Kein Sex mit Nazis“, in dem Wojna die blödsinnige Behauptung verbreitet, Weiterlesen

Breites Band oder schmale Spur?

Man stelle sich mal folgendes vor:
Ich schreibe ein Buch. Dann reiche ich das Manuskript bei Suhrkamp ein. Denn Suhrkamp ist ein großer Name, und ich will ja reĂŒssieren. Aber der Suhrkamp-Verlag bescheidet mir: Nein, wir wollen Ihr Buch nicht verlegen, anbei erhalten Sie Ihr Manuskript zurĂŒck.
Wie wĂŒrde ich in einem solchen Fall reagieren? Ich wĂŒrde wohl sagen: Schade! Dann versuche ich es eben woanders. Außerdem wĂŒrde ich nicht daran zweifeln, daß es das gute Recht eines Verlages ist, ein Manuskript von mir nicht anzunehmen.
Aber stellen Sie sich vor, ich wĂŒrde ganz anders reagieren, nĂ€mlich so:
„Ich habe in meinem Buch nur die Wahrheit geschrieben, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit! Der Suhrkamp-Verlag nimmt mein Buch nicht an! Also: Der Suhrkamp-Verlag unterdrĂŒckt die Wahrheit! Damit ist bewiesen: Der Suhrkamp-Verlag ist ein Teil des weltweiten LĂŒgen-Kartells! Irgendwelche finsteren MĂ€chte sind es (wahlweise: Freimaurer, Zionisten, Illuminaten, Bilderberger), die auf den Verlag Druck ausĂŒben.“
Dann wĂŒrde doch jeder sagen: Der ist plemplem.
Und man wĂŒrde mir vielleicht noch attestieren, daß ich mich aus gekrĂ€nkter Eitelkeit zu abstrusen Anschuldigungen versteige.

Aber genau das ist die Methode „Bandbreite“.

Die Anderthalb-Mann-Band „Bandbreite“ sollte beim UZ-Pressefest der DKP 2011 nicht auftreten. Bandbreite-SĂ€nger Wojna sagte nicht etwa „schade“, sondern fuhr trotzdem hin, veranstaltete einen Aufstand, redete von Zensur und Meinungsterror etc. pp, verlangte, auftreten zu dĂŒrfen und fand auch Zuspruch bei Teilen des Publikums, die sich von der Zensur- und Meinungsterror-Schwadroniererei beeindrucken ließen (siehe DER METZGER 96).
Die „Bandbreite“ sollte beim Christopher-Street-Day in Duisburg 2012 nicht auftreten. Bandbreite-SĂ€nger Wojna sagte nicht etwa „schade“, sondern fuhr trotzdem hin, veranstaltete einen Aufstand, redete von Zensur und Meinungsterror etc. pp, verlangte, auftreten zu dĂŒrfen, klebte sich ein Pflaster auf den Mund und stellte sich so auf der BĂŒhne in Pose (siehe DER METZGER 101). Hier sucht sich nicht ein Veranstalter seine KĂŒnstler, sondern hier sucht sich ein KĂŒnstler seine Veranstalter aus, und sie sollen sich nach seiner Entscheidung richten, sonst…
Hier ist allerdings noch eine Kleinigkeit hinzuzufĂŒgen: Sowohl beim UZ-Pressefest der DKP, als auch beim Christopher-Street-Day war ein Auftritt von „Bandbreite“ ursprĂŒnglich vorgesehen gewesen. Sie wurde in beiden FĂ€llen nachtrĂ€glich wieder ausgeladen. Den Veranstaltern war erst nachtrĂ€glich klargeworden, welches Kuckucksei sie sich da selbst ins Nest gelegt hatten.
Bandbreite-Wojna lebt von dem MißverstĂ€ndnis, bei ihm wĂŒrde es sich um einen linken KĂŒnstler handeln. Schließlich kann er darauf verweisen, fĂŒr einige linke Veranstalter fĂŒr einige linke Veranstaltungen engagiert worden zu sein.
Solchen Veranstaltern, namentlich der MLPD samt ihrem Umfeld, aber auch dem Friedensforum ist vorzuwerfen, daß sie, allen Hinweisen zum Trotz, Bandbreite-Wojna fĂŒr seinen Etikettenschwindel Beihilfe geleistet haben.

 

Neues von der Schmalspur

ZufĂ€llig drauf gestoßen: Bei den „Ruhrbaronen“ war zu lesen (AuszĂŒge):

… Der Raum im „DjĂ€zz“ ist mit etwa 60 Leuten gut besetzt… An der Theke redet ein Mann im Bandbreite T-Shirt freundlich aber bestimmt auf einen Mitarbeiter ein, bei den vielen offenen Fragen könne man gar nicht anders, als “die offizielle Version” in Frage zu stellen. Irgendwas mit Flugzeugen. …
Schon beim Eröffnungsreferat gibt es die ersten Störungen. Ein Aktivist der LAG Queer (Linkspartei) versucht einen Überblick ĂŒber den heutigen Abend zu geben. Es ist Wojna selbst, der das Fass ansticht, immer wieder unterbricht er den Redner mit Zwischenrufen. Der ist eigentlich gerade dabei zu erklĂ€ren, dass man in der Kulturkritik nicht immer mit den KĂŒnstlern, sondern auch mal ĂŒber die KĂŒnstler beziehungsweise ĂŒber deren Werke diskutieren können muss. … Zwischenrufe Wojnas …
Es ist GĂŒnther Bittel, der die KrĂ€fteverhĂ€ltnisse hier im „DjĂ€zz“-Keller offenbar werden lĂ€sst. Als der MLPD-Arzt zum ersten Mal die Worte „RufschĂ€digung“, „Hetze“ und „Tribunal“ in den Mund nimmt, kennt das Publikum kein Halten mehr: Das waren wohl die richtigen Signalwörter, um die eben noch besonnene Zuhörerschaft in einen pöbelnden Fanblock zu verwandeln. Beim Umschauen wird klar: Im Raum sitzen zu knapp 90 Prozent AnhĂ€nger der Bandbreite – und die haben ein verdammt hohes Erregungspotenzial. … Auf Bittels PlĂ€doyer fĂŒr die Bandbreite folgt der Neues Deutschland-Journalist Marcus Meier. Der holt – zugegebenermaßen recht krĂ€ftig – aus. … „Du SchreibtischtĂ€ter!!!“ brĂŒllt ein Mann Mitte 50, und legt nach: “Du Giftspritzer!!“ DJ Torben und er lĂ€cheln sich sĂŒffisant an und nicken sich zu. Es war nicht sein letzter Auftritt heute Abend.
Als der Bandbreite-Auftritt bei einer Veranstaltung der rechtsradikalen SVP angesprochen wird, bricht es nun auch aus den Letzten heraus, „LĂŒge!!!“ „LĂŒge!!!“ wird das Podium angeschrien. … Das aber stachelt den Bandbreite-Fanmob nur noch mehr an, kĂ€men hier nicht so viele aus der „Friedensbewegung“, es wĂŒrden Barhocker fliegen. Alle schreien durcheinander, HohngelĂ€chter … Bandbreiten-Wojna will sich die Show nicht entgehen lassen, seine Show. …
Laubenburg indes versucht zu erklĂ€ren, warum er den Song „Kein Sex mit Nazis“ der Bandbreite ablehnt. „Der deutsche Faschismus wird erklĂ€rt durch die vermeintliche HomosexualitĂ€t der Nazis“, sagt er. „Ist das eine linke Analyse? Nein, das ist antiaufklĂ€rerisch!“ Der MittfĂŒnfziger Pöbler hat seinen nĂ€chsten Auftritt: „Meinungsdiktator!!!“, sĂŒffisanter Blick zu DJ Torben, gegenseitiges Zunicken. Seine cholerischen AusbrĂŒche werden zum Running Gag an diesem Abend. …
Eine Frau aus dem Publikum meldet sich. Es ist, natĂŒrlich, eine Verfechterin der „kritischen Nachfragen“. Sie will wissen, nach welchen Kriterien die CSD-Veranstalter das zu prĂ€sentierende Liedgut selektieren, formuliert es aber etwas umstĂ€ndlich: „Welche Lieder habt ihr worauf abgeklopft, wer wie wo was gedingsbumst wird?!“ Allgemeine Konfusion.
Es kommt zur erneuten Eskalation. Auf dem Podium entsteht eine hitzige Debatte zwischen Bittel und Meier. Es werden Faschismus-Analysen zerpflĂŒckt, aus dem Publikum heraus wird immer wieder gebrĂŒllt und gepöbelt, der MittfĂŒnfziger ist ganz vorne mit dabei. … Im weiteren Verlauf kommt Wojna noch recht oft zu Wort, er spult die ĂŒbliche Platte ab, seine SchĂ€fchen sind ganz aus dem HĂ€uschen. Wojna-Ultras, sozusagen. Platz zwei seiner Aussagen geht definitiv an „Die IDF (Israel Defense Forces, d.A.) probiert an den PalĂ€stinensern Biowaffen aus!“ Unangefochten auf der Eins: „Bin ich Antisemit? Da vorne sitzt mein jĂŒdischer Gitarrenlehrer!!“
… Nach guten anderthalb Stunden beendet Bischoff die Veranstaltung („Ich bin heute nicht schlauer geworden“). Der MittfĂŒnfziger hat sich beruhigt. Der Bandbreite-Fanmob sieht zufrieden aus.

(VollstÀndiger Bericht auf http://www.ruhrbarone.de/ein-abend-mit-den-wojna-ultras/).

Was fÀllt auf?
– „Kritische Nachfragen“ sind solche Nachfragen, die die Konfusion von innen nach außen kehren.
– Mißtrauen gegen die „offizielle Version“ geht mit Vertrauensseligkeit gegenĂŒber irrwitzigen Verschwörungsphantastereien einher. Wer von dem, was in der Zeitung steht, keinen Buchstaben und kein Komma glaubt, lĂ€ĂŸt sich nichtsdestotrotz die beklopptesten Schoten aus der Verschwörungs-Szene gern aufschwatzen. Ähnliches Beispiel: Leute, die ein ĂŒbersteigertes Mißtrauen gegen Banken und Sparkassen hegen, sind ein gefundenes Fressen fĂŒr AnlagebetrĂŒger mit windigen Angeboten. Soll heißen: Übertriebenes Mißtrauen ist eine Steigerung der LeichtglĂ€ubigkeit.
– 90 % von etwa 60 ist ĂŒber 50. Über 50 SchreihĂ€lse kann die „Bandbreite“ in einer Veranstaltung um sich scharen.
– Der Auftritt der Bandbreite bei der rechtsradikalen SVP wird mal schlicht bestritten („LĂŒge!!! LĂŒge!!!“), mal gerechtfertigt (siehe DER METZGER 96).
– Die Friedensbewegung war also auch dabei. Deren Reste sollten sich vorsehen, nicht zu einem AnhĂ€ngsel der MĂŒllPD zu werden, die wiederum von ihrer eigenen BanalitĂ€t dahin getrieben wurde, das Ventilieren musikalischer Dummheit zu befördern.
– Wo es sowohl den Akteuren als auch ihrer AnhĂ€ngerschaft an UrteilsfĂ€higkeit, Geschmack, Bewußtsein und Argumentationskraft mangelt, findet der inszenierte Krawall seinen Resonanzboden.

Mit einem Wort: Die deutsche Linke, wie sie (heute) leibt und lebt! Eine Zusammenkunft frustrierter, fanatisierter Saal-Krakeeler. Da möchte man ja auch so „gern“ dazugehören. Daß sie – auch in diesem Zustand und mit solcher Werbung – noch eine AnhĂ€ngerschaft findet: darauf braucht sie sich wirklich nichts einzubilden.

Zur LektĂŒre empfohlen: „Die letzten Tassen oder Der apologetische Kusselkopp“ und „Die Bandbreite eines Milieus“ in DER METZGER 96, bzw. auf der Homepage der DFG-VK Duisburg.
Über den speziellen Klops „Bandbreite und CSD“ in DER METZGER 101 („D.b.d., d.h.k.P.u.k.e.T“).