
Schön ist die Straße
Denn Neudorf ist schön.
Aber schön blüh’n die Rosen
Weil sie da steh’n.
AK Sonderheft: Brandstifter
Die Zeitung AK (Analyse und Kritik) hat eine neue Sonderausgabe angekündigt. Sie soll im juni erscheinen:
Brandstifter: Die AfD, ihre Helfer*innen und der andere Osten
Im Herbst dieses Jahres sind Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen. In aktuellen Umfragen liegt die AfD in diesen Bundesländern zwischen 25 und 35 Prozent. In Thüringen probte die CDU mit Anträgen zur Grunderwerbssteuer und gegen gendergerechte Sprache bereits, wie sich regieren mit der AfD anfühlt. Dass wir 2024 in einem oder mehreren ostdeutschen Bundesländern eine schwarz-braune Haselnusskoalition erleben müssen, ist kein undenkbares Szenario.
Gleichzeitig melden Opferberatungsstellen aus elf von 16 Bundesländern insgesamt 2.589 rechte, rassistische und antisemitische Angriffe im Jahr 2023. Rassismus bleibt – wie in den Vorjahren – das häufigste Tatmotiv; die Anzahl rassistischer Angriffe ist dabei erneut um 33 Prozent gestiegen. Die Angriffe richten sich insbesondere gegen Menschen mit Flucht- und Migrationsbiografien sowie gegen Schwarze Menschen. Auch antisemitische und queer- und transfeindliche Attacken haben stark zugenommen.
Und während aus der Mitte die Brandmauern gegen rechts beschworen werden, sind diese meist so löchrig wie ein Schweizer Käse: Ein bisschen CDU-Leitkultur-Debatte hier, ein bisschen »Ausländer raus«-Gegröle da – rechte Metapolitik at it´s best. Die Gefahr von rechts ist real und sie manifestiert sich auch, aber nicht nur in den kommenden Landtagswahlen. Wie ist das zustande gekommen? Was kann man dagegen tun? Und: Was braucht eine Zivilgesellschaft, um einen Umgang trotz und mit der faschistischen Gefahr einen Umgang zu finden? Das untersuchen die Beiträge im ak-Sonderheft.
Umfang: 36 Seiten. Preis: 4,50 €
Bitte kauft/bestellt das Heft in der Buchhandlung Weltbühne. (Im Versand kostet das Heft 5,50 €).
Termin in Großenbaum
Wenn man einen Termin in Großenbaum hat und danach Zeit hat, kann man sich dort gut aufhalten.
Bitte jedes Bild einzeln anklicken, und dann betrachten.
Was treibt Leute dazu an, sich in Lebensgefahr zu begeben (direkt am Schnellzug-Gleis vom Fahrtwind mitgerissen zu werden), nur um – eigentlich nichts – mitzuteilen.



Where do you go to, my lovely?




Gepflegter Rasen, dahinter überwucherte Gärten. Kein Problem.

Die Partei hat in Großenbaum viel geklebt. Dieses Motiv (Symbol) sehe ich in dieser Kampagne zum ersten Mal. Hammel & Sicher. Inzwischwen wurde gewählt, und die DKP hat mehr Stimmen gekriegt als die MüllPD.
Rosen! Der Mann hinter der Hecke grüßt die Leute, die er von sich fernhält.
Wenn ein Haus wächst, muß man ein Treppchen dran tun, damit man noch reinkommt.
Na? Erkannt? Das ist die Stelle, wo ich darüber nachgedacht habe, einfach spurlos zu verschwinden (siehe „Das Weite suchen“ Seite 197ff. Lest meine Bücher!).

Richtig so! Die Denkmäler der Zivilisation ruhig mal zum (Bild-)Horizont verschieben, aber nie über den Horizont hinaus!
Es lohnt sich zu warten
Deutschland hat gewählt
Nein, nicht „Deutschland“, sondern die Deutschen haben … , und zwar noch deutscher als sonst.
(Ich nenne die lieber die „Deutschmenschen“).
Könnten die nicht, anstatt zu wählen wie ‘ne gesengte Sau, ihr Haus in die Luft sprengen, um es „denen da oben mal zu zeigen“? Das wäre eine Art von Privatisierung, die mir gefällt.
Nota bene:
Das „Wagenknecht-Bündnis“ ist nicht die linke Alternative zur AfD, sondern die rechte Alternative zur Linkspartei.
Good old everlasting Sternbuschweg
Europawahl 2024 – mach dein Kreuz
Künstlerinnen und Künstler, die in Sachsen leben und arbeiten, haben Plakate gestaltet, die auf die Wahlen hinweisen.
In Sachsen finden gleichzeitig mit der Wahl zum Europäischen Parlament die Kommunalwahlen statt.
Mehr unter: https://machdeinkreuz.de/
Geht zur Wahl.
Macht Euer Stimmrecht zum Hindernis für die AfD.
Helft denen, für die die Nazis eine Gefahr sind.
Helft denen, die Hilfe brauchen.
Wer nicht wählt, ist nicht bloß langweilig.
Früchte am Freitag
Kaffee-Nachschub eingetroffen
Diese Woche ist wieder eine Lieferung Cubita (Kaffee aus Kuba) in der Buchhandlung Weltbühne eingetroffen.
Das Kaffee-Handeln ist eine Aktion der DFG-VK-Gruppe Duisburg: Internationale Solidarität mit Kuba – Internationale Solidarität gegen das Embargo.
Ein Paket Cubita (460 g gemahlen, vacuumverpackt) ist jetzt leider etwas teurer geworden. Wir mußten den Preis auf 9,90 € anheben.
Zu teuer? Man kann den Kaffee auch zu Hause mit normalem Supermarkt-Kaffee vermischen.
Man kann sich den Kaffee von uns schicken lassen (mindestens 2 Pakete). Da kommen dann Versandkosten hinzu.
In der Buchhandlung Weltbühne steht, solange es sie gibt, die Kuba-Spendendose auf dem Ladentisch. Daß jemand da was reinwirft kommt vor.
Vorschlag: Du willst das „lästige Kleingeld“, das Kupfergeld loswerden? Wirf es nicht von der Rheinbrücke, sondern wirf es in die Dose der Internationalen Solidarität!
Hoch! Die! Tassen!
Angriff auf Lebenshilfe in Mönchengladbach
Von der VVN-BdA kam diese Mitteilung:
Liebe Freundinnen und Freunde,
bitte beteiligt euch an der Solidarität mit der Lebenshilfe in Mönchengladbach:
Solidaritätsbekundung | 6. Juni ab 17 Uhr
Hauptkirche in Rheydt.
Evangelische Kirchengemeinde Rheydt
Wilhelm-Strauß-Straße 34
41236 Mönchengladbach
Die Hintergründe:
Nazi-Angriff auf Wohnheim der Lebenshilfe in Mönchengladbach?
Vor wenigen Tagen wurde eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe in Mönchengladbach Opfer eines mutmaßlich rechtsextremen Angriffs. Der Geschäftsführer der Lebenshilfe, Özgür Kalkan, ist fassungslos darüber, was passiert ist. Mitarbeitende seines Wohnheims für Menschen mit Behinderung haben am Morgen die Polizei gerufen, als sie neben einer beschädigten Tür einen Ziegelstein mit der Aufschrift „Euthanasie ist die Lösung“ fanden.
Rechtsextreme Wortwahl auf Tatwaffe
Die Aufschrift legt nahe, dass Rechtsextreme für den Angriff auf die Lebenshilfe-Einrichtung verantwortlich sein könnten. Das sogenannte „Euthanasieprogramm“, das Adolf Hitler im Jahr 1939 erlassen hat, wurde für Hunderttausende behinderte und psychisch-kranke Menschen zum Todesurteil.
Nicht die erste Beschädigung einer Lebenshilfe-Einrichtung
Erst am vergangenen Pfingstwochenende haben Unbekannte die Geschäftsstelle der Lebenshilfe ebenfalls mit einem Ziegelstein beschädigt. Die ist nur wenige Kilometer vom Wohnheim entfernt. Özgür Kalkan ist bisher von Vandalismus ausgegangen. Jetzt erscheine aber auch diese Tat in einem anderen Licht, sagt er. Der Lebenshilfe-Geschäftsführer hat Sorge, dass seine Einrichtungen oder die Bewohnerinnen und Bewohner zur Zielscheibe rechtsextremer Gewalttaten werden könnten.
Polizei und Staatsschutz ermitteln in der Sache. Auch, inwieweit sie möglicherweise im Zusammenhang mit einer versuchten Brandstiftung an einem SPD-Parteibüro vor einem Monat stehen könnte.
Informel des Monats
Wer nicht wählt, überläßt sein Leben dem Schicksal
Ich hab mir mal Wahlplakate angeschaut.
Wählt nicht die Doof-Partei der One-Woman-Show.
Das Dreschen nichtssagender Phrasen (positiv konnotierter Reizvokabeln) haben die drauf.
„Überholspur“ passt nicht. Um in der Metaphorik des Straßenverkehrs zu bleiben: „Spur für Rechts-Abbieger“ würde passen.
Wer dazu nichts sagt, sagt mehr als auf dem Plakat draufsteht.
Welche Partei? Steht im Kleingedruckten.
Wo se recht haben, da habense recht.
Was will die Partei sagen?
Fragen Sie mal irgendeinen Passanten: Was entnehmen Sie dieser Mitteilung?
Es ist seit je das Dilemma kommunistischer Parteipropaganda, immer wieder in eine Situatioon zu geraten, daß ihre Verkündigungen von ihrer Anhängerschaft treulich aufgenommen werden, einem durchschnittlich intelligenten Arbeiter aber kaum zu vermitteln sind.
Der Sternbuschweg ist eine schöne Straße.
Oben: Von der Gestaltung her sind die Plakate von DKP und SPD leicht zu verwechseln. Dem Slogan der SPD „Gegen Hass und Hetze“ stimme ich zu (besser als das meiste der meisten).
Unten: „Gerechtigkeit geht nur mit links“. Das ist der beste Wahlslogan der letzten hundert Jahre.
Farbkontraste!
So schön ist die Lotharstraße im Frühling.
So schön ist die Lotharstraße. So schön ist das Leben in Neudorf.
Girl in red – where are you going?
Rechts im Hintergrund noch’n Plakat, das aber auch von nahem betrachtet nicht mehr mitteilt.
Bedenken Sie: Eine Stimme für das Original (Partei die Linke) ist auch eine Stimme gegen die Fälschung („Bündnis Sahra Wagenknecht“).
Diese Partei sollte sich auch mal für die Vergrößerungsforschung einsetzen, damit man ihre hochhängenden Erklärungen auch lesen kann.
Helft Kuba!
Erster Juni – und zwölf Jahre
Heute ist wieder der 1. Juni.
Der 1. Juni ist (aus MEHREREN Anlässen) für mich ein persönlicher Feiertag. (Darum würden Sie mich heute Nachmittag – bei welchem Wetter auch immer – wie jedes Jahr am 1. Juni beim Spaziergang auf dem Kaiserberg antreffen).
Am 1. Juni 2012, heute vor 12 Jahren, ging das Weblog AMORE E RABBIA an den Start.
Seither (bis gestern) 3295 Notate.
Aus diesem Anlass 13 (!) nach dem Zufallsprinzip ausgesuchte Notate.
Klicken Sie sich da durch:
https://helmut-loeven.de/2013/01/gedankenlos-entschlossen/
https://helmut-loeven.de/2014/06/bilder-einer-wanderung-bei-schlechter-laune/
https://helmut-loeven.de/2015/07/eine-studie-der-freien-universitaet-berlin/
https://helmut-loeven.de/2022/08/the-road-that-i-rode/
https://helmut-loeven.de/2012/06/deutsches-sprache/
https://helmut-loeven.de/2012/06/der-metzger-wird-100-lopezzo-und-schnack/
https://helmut-loeven.de/2019/02/kennse-die/
https://helmut-loeven.de/2014/12/seit-30-jahren-im-dienste-der-bedeutung/
https://helmut-loeven.de/2013/04/der-judische-witz-am-sonntag/
https://helmut-loeven.de/2013/11/ueber-den-versuch-die-zivilisiertheit-in-deutschland-einzufuehren/
https://helmut-loeven.de/2019/05/encore-so-einer/
https://helmut-loeven.de/2022/08/guck-mal-ne-nackte-frau/
https://helmut-loeven.de/2017/12/du-schreckliche/
Sie sind herzlich eingeladen, in der Geschichte dieses Weblogs herumzustöbern. (Was ist schon die Wahrnehmung ohne die Erinnerung? Erst die Vergangenheit macht die Gegenwart erkennbar).
Wege in die Vergangenheit sind zum Beispiel in der linken Spalte die „Archive“ (Kalendermonate) oder die Tags („Schlagwörter“, auch unter den jeweiligen Artikeln).
Halten Sie mich nicht für unbescheiden, aber die Not hat ihre eigenen Fälle:
Ganz unten auf dieser Seite ist im Kleingedruckten das Spendenkonto angegeben.
SSB e.V. IBAN DE76 3601 0043 0403 9564 32 BIC PBNKDEFF Kennwort: Weblog
Spenden für das Weblog sind die Rettung (soll heißen: tragen zur Rettung bei).
Der Monat endet gut mit diesem Bild vor Augen
75 Jahre Grundgesetz – was die VVN dazu sagt
75 Jahre Grundgesetz: Grund- und Menschenrechte in Gefahr Am 8. Mai 1945 endeten Nazi-Terror, Vernichtungskrieg und Völkermord mit der militärischen Zerschlagung des Deutschen Reiches durch die Alliierten. Am 23. Mai 1949 verabschiedete der Parlamentarische Rat das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland als Gegenentwurf zum NS-Staat, geprägt von der Erfahrung der Nazi-Barbarei und verpflichtet dem Vermächtnis „Nie wieder!“
• Programmatisch heißt es in Artikel 1 Satz 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ 75 Jahre danach ist diese grundlegende Bestimmung staatlichen Handelns in Gefahr. Mit der AfD konnte sich nun eine völkisch-nationale Partei entwickeln, die schon diesen ersten Verfassungsgrundsatz täglich mit Füßen tritt, und die mit dem Faschisten Björn Höcke in Thüringen 2024 „die Machtfrage stellen“ will. Wir fordern die zuständigen Organe, Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat auf, im Geiste von Artikel 139 – der Parteien in der Tradition der NSDAP schlicht verbietet – und entsprechend Artikel 21 Grundgesetz ein Verfahren zum Verbot der AfD beim Bundesverfassungsgericht zu beantragen.
• Die „Väter und Mütter“ des Grundgesetzes haben aus leidvoller Erfahrung der Verfolgten des Nazi-Regimes in Artikel 16(2) verankert: „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.“ Ohne Einschränkung. Die ersten Einschränkungen folgten auf das Pogrom von Rostock, weitere folgten. Mit der Reform des „Gemeinsamen Europäischen Asylrechts“ (GEAS) und den damit verbundenen Abkommen mit Staaten, die Menschen an der Weiterreise nach Europa hindern sollen, bleibt davon nichts übrig. Wir fordern die Bundesregierung auf, von Menschenrechten nicht nur zu reden und Verantwortung zu übernehmen für die Menschen, die vor Elend, Unterdrückung und den Folgen des Klimawandels fliehen und ihnen den Schutz zu gewähren, den sie so dringend benötigen.
Berlin, 23. Mai 2024
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA e.V.)
Magdalenenstraße 19
10365 Berlin
www.vvn-bda.de
Tucholsky
Neu in der Weltbühne:
Kurt Tucholsky: Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut.
Herausgegeben und mit einem Vor- und Nachwort von Robert Stadlober.
Verbrecher Verlag, ca. 140 Seiten, Hardcover. 20 €
Robert Stadlober nimmt uns auf eine Reise mit Texten von Kurt Tucholsky mit, die er präzise ausgewählt hat. Es geht um die Unmöglichkeiten des menschlichen Umgangs. In Liebesdingen wie in Dingen des Hasses, um die Sinnlosigkeit von Gewalt sowie die Hoffnungslosigkeit von Politik, die sich über Gewalt zu vermitteln sucht. Es geht um die Sehnsucht nach einer Art richtigem Leben und um den immerwährenden Kampf der Vielen um ein kleines Stück vom Ganzen.
Das Buch erscheint im Juni 2024. Um Vorbestellung wird gebeten.
Bestellt dieses Buch, bestellt solche Bücher, bestellt alle Bücher, die Ihr braucht
in der Buchhandlung Weltbühne
(im Laden oder im Versand).
Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg (Neudorf)
Tel. 0203 – 375121
bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de
DAS ÜBERLEBEN DER BUCHHANDLUNG WELTBÜHNE IST AKUT GEFÄHRDET.
Bitte unterstützen Sie die progressive Buchhandlung durch Aufträge.
WELTBUEHNE MUSZ BLEIBEN !
..
Die hässlichen Schönen
Jetzt sind viele Leute überrascht: Nazigegröle auch in der Bar dieser Stammgäste, wo es diese teuren Getränke gibt und wo man eingeübt hat, für reich & schön gehalten zu werden? Sylt, wie es singt und grölt.
Da hatte man sich doch eine ganz andere Erklärung zurechtgelegt: Die Not der abgehängten fleißigen Deutschen, die in der Inflationskrise (in der Kriseninflation) in die Röhre gucken und die Heizung nicht mehr bezahlen können, während man den Migranten die Zahnarzt-Termine vorn & hinten reinschiebt.
Das Cliché (sagte ich: Erklärung?) ist populär. So schiebt man die Problematik von sich fern, und dem Prekariat in die Schuhe. Das ist die Verharmlosung des Faschismus als fehlgeleiteter sozialer Protest – man müßte dem Prekariat bei der Orientierungsfindung nur mal auf die Sprünge helfen.
(Ein anderes Wegschiebe-Cliché ist die Reduzierung des Faschismus als bloße kapitalistische Herrschaftsform. Auch damit schiebt man ihm aus der Alltäglichkeit in die Ferne).
Nicht nur die gegen die Fremden, gegen die „anderen“, insbesondere gegen die Juden aufhetzbaren Prolos sind eine Tradition, auch die schnöseligen Söhnchen einflußreicher Herrschaften, denen ihrer Meinung nach ein Platz in der Elite zusteht (wofür sie, außer Herkunft, nichts zu leisten hätten). Zum Typus des Wegbereiters gehörten dereinst die Corps-Studenten: Die Nase hoch, die Reihen fest geschlossen.
Heute bin ich zufällig auf ein Zitat gestoßen:
„Ein Herrenvolk von Untertanen“ nannte der Schriftsteller Heinrich Mann die Deutschen im Kaiserreich: nach oben hin buckeln und nach unten hin treten, Kadavergehorsam und Herrenmenschentum. Wir sehen mit der Rede eines „Herrenvolk(es) von Untertanen“ bestimmte Mechanismen angesprochen, die auf den vielschichtigen Komplex der Selbstunterwerfung hinweisen: die Konstruktionen und Vorstellungen von „Herrenvölkern“ dienen nicht nur dazu, andere Länder, Kontinente und Menschen draußen in der weiten Welt zu unterwerfen und auszubeuten. Nach „innen“ – auf die eigene Gesellschaft gerichtet – produzieren sie gleichzeitig wohlwollende und mehr oder weniger gefügige „Untertanen“, die sich selbst in der Hoffnung auf eine Teilhabe an der kolonisierenden Macht als „Herren“, als „Herrschaften“ entwerfen.
Das ist der Klappentext eines antiquarischen Buches, das ich heute verkauft habe:
Foitzik, Andreas / Leiprecht, Rudi / Marvakis, Athanasios / Seid, Uwe (Hg.): „Ein Herrenvolk von Untertanen“. Rassismus – Nationalismus – Sexismus. Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) 1992 (DISS-Studien). 208 S. Pb.
DISS ist gut für euch, erkundigt euch nach ihm.
Holt euch die Stadt zurück (65-68)
Neu in der Weltbühne: Christoph Butterwegge über Reichtum und Armut
Neu in der Weltbühne: Christoph Butterwegge: Umverteilung des Reichtums. PapyRossa Verlag 2024. 224 Seiten. 16,90 €

Warum nimmt die soziale Ungleichheit seit Jahren zu? Welche Rolle spielen dabei Wirtschaftsstrukturen, Eigentumsverhältnisse und Verteilungsmechanismen? Mit welchen Narrativen werden die beträchtlichen Einkommens- und Vermögensunterschiede gerechtfertigt? Christoph Butterwegge beleuchtet die Politik unterschiedlicher Bundesregierungen und fragt, warum sich die Kluft zwischen Arm und Reich nach der „Zeitenwende“ und zusätzlichen Rüstungsanstrengungen weiter vertieft. Er nimmt den Niedriglohnsektor, den »Um-« bzw. Abbau des Sozialstaates sowie die Steuerentlastungen für Wohlhabende in den Blick. Wie lässt sich die Entwicklung aufhalten und verhindern, dass die Reichen noch reicher und die Armen noch zahlreicher werden? Angesichts der Umverteilung von Unten nach Oben setzt das Buch eine Rückverteilung des Reichtums auf die Agenda. Abschließend wird diskutiert, ob neben einer stärkeren Tarifbindung, einem Verbot prekärer Beschäftigung sowie höheren Besitz-, Kapital- oder Gewinnsteuern die Umgestaltung des bestehenden Wirtschaftssystems nötig ist.
Prof. Dr. Christoph Butterwegge, , lehrte von 1998 bis 2016 Politikwissenschaft an der Universität Köln und kandidierte 2017 als Kandidat der Partei Die Linke für das Amt des Bundespräsidenten.
Bestellt dieses Buch, bestellt solche Bücher, bestellt alle Bücher, die Ihr braucht
in der Buchhandlung Weltbühne
(im Laden oder im Versand).
Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg (Neudorf)
Tel. 0203 – 375121
bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de
Bitte unterstützen Sie die progressive Buchhandlung durch Aufträge.
WELTBUEHNE MUSZ BLEIBEN !
..


















