Der häßliche Deutsche

Peace will come …
SchwarzerCollage…when the false idols fall.
(B.D.)

aliceschwarzer.de:
„Rufschädigung? Klar. Zu viele haben in meinem Fall ein Interesse daran. Ein politisches Interesse. Und ich frage mich, ob es ein Zufall ist, dass manche bei ihrer Berichterstattung über mich gerade jetzt auf Recht und Gesetz pfeifen?“

Auf Recht und Gesetz pfeifen. Das sagt DIE!

„Jetzt mitten in der von EMMA angezettelten Kampagne gegen Prostitution […]. Oder auch nach so scharfen öffentlichen Kontroversen, wie im Fall Kachelmann.“

Finstere Mächte! Dunkle Verschwörung! Die könnte sich mit Wojna zusammentun. Da wären die Richtigen beisammen.

„Ich habe in Deutschland versteuerte Einnahmen darauf eingezahlt in einer Zeit, in der die Hatz gegen mich solche Ausmaße annahm, dass ich ernsthaft dachte: Vielleicht muss ich ins Ausland gehen.“

Ulrike Herrmann in taz.de:
„Alice Schwarzer ist also eine Täterin […]. Dennoch wäre sie nicht Alice Schwarzer, wenn sie sich nicht zum Opfer stilisieren würde. ‚In eigener Sache‘ hat sie sich in ihrem Blog geäußert, und dieser Eintrag ist bisweilen schmerzhaft peinlich.
Besonders schlimm: Schwarzer dichtet ihre Steuerflucht in eine Flucht aus politischen Gründen um. Die ‚Hatz‘ gegen sie hätte damals ’solche Ausmaße‘ angenommen, dass sie ‚ernsthaft‘ dachte, dass sie vielleicht ins Ausland gehen ‚muss‘. Daher hätte sie ihr Geld vorsorglich über die Grenze geschafft.
Schwarzer schreckt also nicht davor zurück, sich als politisch Verfolgte aufzuplustern – und sich damit implizit mit den Opfern im Dritten Reich zu vergleichen.

titanic-magazin.de:
„als kritische Feministin macht man sich Feinde. So wollte ich im Kachelmann-Prozeß die Unschuldsvermutung abschaffen. Denkbar, daß es vielleicht Jörg Kachelmann war, der mir heimlich nachreiste, Fotos machte, wann immer ich mit den Plastiktüten voller Geld über die grüne Grenze gelaufen bin. Das wäre nicht nur illegal, es wäre menschlich zutiefst widerlich. Ich hoffe, daß Kachelmann auch für diesen Verdacht hart bestraft wird.
Anständige Redaktionen haben das Material des Informanten abgelehnt. Meine lieben Freunde bei der Bild-Zeitung wollten es zunächst drucken, bis ich sie, nach stundenlangem Heulen am Telefon, mit dem Versprechen locken konnte, für eine neue Kolumne betrunken durchs Bahnhofsviertel zu laufen und Prostituierte anzupöbeln. Der Spiegel war nicht so ethisch.
Noch einmal zu den Gründen für dieses Konto: Einerseits habe ich darauf eingezahlt in einer Zeit, in der die Hatz gegen mich solche Ausmaße annahm, daß ich ernsthaft dachte, vielleicht muß ich ins Ausland gehen, mich auf einem Dachboden verstecken. Schon einmal hat man in Deutschland Jagd auf superreiche dicke Medientanten gemacht.“

Christian Bommarius in der Frankfurter Rundschau:
„die schon lange zur Feminismusikonenkarikatur erstarrte Alice Schwarzer […]
Was aber den Delinquenten-Typus des Steuerbetrügers so schwer erträglich macht, das ist die in seiner Tat sich manifestierende Haltung, nicht Täter zu sein, sondern Opfer des Staates, dessen undurchdringliches/ungerechtes/wucherndes/sozialistisches Umverteilungs-, vulgo: Steuerrecht die Hinterziehung beziehungsweise die Flucht des Kapitals ins Ausland geradezu erzwinge.
Mit anderen Worten: Abstoßend macht den Steuerbetrüger nicht der Betrug, sondern das Selbstbild, in dem sich der Täter zum Opfer und damit zugleich das Opfer (Staat und Gesellschaft) zum Täter erklärt.“

Mehr über den häßlichen Deutschen hier.
Und mehr bestimmt in DER METZGER 109 (erscheint 2014). Lina, übernehmen Sie!

Wojna meint: Antifaschisten sind Faschisten (bitte anschnallen)

In seinem Blog hat der Stimmungssänger Wojna („Die Bandbreite“) unter der Überschrift „Schreibblockade“ sich wortreich geäußert. Dabei unternimmt er auch gleich eine Neueinteilung des politischen Spektrums. Ich zitiere:

„Heutzutage ist ja jeder rechts, wir ja angeblich auch. Auf so einen haltlosen Scheiß kann ich nur mit Abscheu reagieren.
Diese Antifa ist nichts weiter als ein faschistischer Freicorps, der im Einklang mit den Systemmedien steht und sich darübe nicht mal ein Stück wundert.
Mir kommt der Satz in den Sinn: ‚Was früher die SA ist heut die Antifa‘.Eine Schande seid ihr für die echten Sozialisten unter euch, die sich nun eindeutig als ‚rote Antifa‘ abgrenzen müssen, weil man sie sonst fälschlich in einem Atemzug mit euch als Faschisten bezeichnet.
Tu ich dieser antideutschen und rassistischen Antifa damit Unrecht, wenn ich sie als intellektuelle Hooligans bezeichne? Ja, denn von intellektuell kann da keine Rede sein.Dass solche Jugendverbände wie ‚Die Falken‘ ihre antiimperialistische Linie aus den 70er sukzessive abgelegt haben – oder sie von eben jenen ‚Antifa-Faschisten‘ unterwandert wurden ist mittlerweile offenkundig. Traurig um die vielen guten Seelen im Verband, die wie im Nazi-Deutschland damals daneben stehen und schweigen.“

Dem geht der Mund über, dem das Herz voll ist. Voll womit?
Wer der Mitwelt etwas Fundamentales mitzuteilen hat, aber damit auf Desinteresse stößt, wird laut und ergeht sich schließlich in maßlosen Übertreibungen.
„Was früher die SA ist heut die Antifa.“ Ich würde gern erfahren, wo Wojna diesen Satz aufgegriffen hat, wer ihn in Umlauf gebracht hat. In dem Milieu, in dem er heimisch ist, wird man wahrscheinlich fündig werden.
Er wird konkret und nennt den Verband SJD Die Falken beim Namen. Aus diesem Verband wurde er wegen seiner Rechts-Eskapaden ausgeschlossen. Und wieder einmal werden die „Antideutschen“ als Popanz vorgeführt.
Mit dem Phänomen der „Antideutschen“, einer von der Linken abgespaltenen, nach rechts tendierenden chauvinistischen Sekte, habe ich mich vor Jahren mal ausführlich beschäftigt, mich durch ihre unappetitlichen Publikationen gequält und mich darüber in mehreren Artikeln geäußert, was mich allerdings nicht davor schützte, daß dann und wann hinter meinem Rücken gemunkelt wurde, ich würde „antideutsche“ Positionen vertreten.
Meine gegenteilige Position wurde von der hiesigen Routine-Linken, wie alles, was ich sage und schreibe, ignoriert. Warum?
Man ist in diesen Kreisen an Aufklärung gar nicht interessiert. Ins Licht gestellt sind die Feinde unbrauchbar. Man benötigt sie als „Dunkelmänner“, denen man alles zuschieben kann, was man nicht verstehen will, und denen man jeden zurechnen kann, der lauter Fragen stellt, die nur jemand hören will, der stören will. Die Nebulösität der Begriffe ist Voraussetzung für die argumentlose Abwehr von Kritik.
Es gibt noch mehr solche Nebel-Wörter, die nichts Konkretes bedeuten und die man nach Bedarf mal mit diesem, mal mit jenem Inhalt auffüllen kann (zum Beispiel: „Feminismus“, „Pornographie“).

Ich empfehle, das Schlagwort „Bandbreite“ unter diesem Text (oder auch die anderen Schlagwörter) anzuklicken. Das ist meine Empfehlung an die Leute, die sich auskennen wollen.

Ungeheuerliches aus dem Tatsachen-Universum (bitte anschnallen)

Unter der Überschrift „Schreibblockade“ (?) macht Wojna („Die Bandbreite“) uns mit Tatsachen bekannt, die erklären, warum die Welt so ist wie sie ist:

„Nanopartikel werden ohne Studien und tiefere Erkenntnisse ihrer Wirkung überall in unseren Lebensbereichen eingesetzt und beeinträchtigen unsere Gesundheit.
Gibt es einen Grund warum Aluminium nur in der unbelebten Natur vorkommt? Warum erlaubt man es dann in Deodorants genau diese Metall an die Stelle zu sprühen, die dafür bekannt ist Ionen-Austausch mit der Außenwelt zu betreiben – unsere Achselhöhle?
Ich habe nie an die NWO glauben wollen, mittlerweile jedoch bin ich eines besseren belehrt. Durch die Enteisung unserer Mineralwässer wird künstlicher Eisenmangel hervorgerufen. Es scheint mir wirklich, als sei die Vergiftung der Menschen in diesem Land Agenda.
Denn nur so sind wir als Individuen dem Kapitalismus gefällig.“

Was soll man dazu noch sagen? Ich sage: Ei ei potzblitz!

Ist ein rechtsradikaler Anwalt ein rechtsradikaler Anwalt?

Darf man einen rechtsradikalen Rechtsanwalt rechtsradikal nennen? Das Bundesverfassungsgericht sagt: Ja.

Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts:

Bundesverfassungsgericht – Pressestelle –
Pressemitteilung Nr. 77/2012 vom 13. November 2012
Beschluss vom 17. September 2012
1 BvR 2979/10

Die Bezeichnung anderer als „rechtsradikal“ ist ein Werturteil und fällt unter die Meinungsfreiheit

Eine Person in einem Internetforum in Auseinandersetzung mit deren Beiträgen als „rechtsradikal“ zu betiteln, ist ein Werturteil und grundsätzlich von der Meinungsfreiheit gedeckt. Dies entschied das Bundesverfassungsgericht in einem heute veröffentlichten Beschluss vom 17. September 2012 und hob daher die angegriffenen Unterlassungsurteile auf. Es obliegt nun den Zivilgerichten, das Grundrecht auf Meinungsfreiheit des Beschwerdeführers mit dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht der kritisierten Person abzuwägen.

Der Entscheidung liegen im Wesentlichen folgende Erwägungen zugrunde:

1. Der im zivilrechtlichen Ausgangsverfahren auf Unterlassung klagende Rechtsanwalt beschäftigte sich auf seiner Kanzleihomepage und in Zeitschriftenveröffentlichungen mit politischen Themen. Er schrieb unter anderem über die „khasarischen, also nicht-semitischen Juden“, die das Wirtschaftsgeschehen in der Welt bestimmten, und über den „transitorischen Charakter“ des Grundgesetzes, das lediglich ein „ordnungsrechtliches Instrumentarium der Siegermächte“ sei.

Der Beschwerdeführer, ebenfalls Rechtsanwalt, setzte sich in einem Internet-Diskussionsforum mit diesen Veröffentlichungen auseinander:
Der Verfasser liefere „einen seiner typischen rechtsextremen Weiterlesen

Die Fädenzieher

Wer hat eigentlich das Attentat auf die New Yorker Hochhäuser am 11. September 2001 verübt? Darüber gibt es Bekanntmachungen. Diese aber werden hier und da angezweifelt. Es gibt Leute, die argwöhnen, der US-Geheimdienst CIA könnte es gewesen sein beziehungsweise „dahinterstecken“. Manche halten das für sehr wahrscheinlich, manche halten es sogar für ausgemacht: Der CIA war‘s, anders kann es gar nicht gewesen sein. Die Leute, die sowas meinen, werden als „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet, obwohl ihre Betrachtungen eher an Wünschelrutengängerei als an Theorie erinnern.
Das Attentat von New York gehört – ähnlich wie der Mord an Kennedy – zu jenen Ereignissen, bei denen „viele Fragen offenbleiben“. Nicht alles, was man weiß, will man wissen. Nicht alles, was der Regierung bekannt ist, gibt sie bekannt. Nicht alles, was sie bekanntgibt, ist wahr. Man ist kaum geneigt, das, was der Präsident Bush gesagt hat, für sehr viel seriöser zu halten als das, was dem Publikum an Verschwörungen aufgetischt wird.
Zu den Auftischern gehört zum Beispiel ein Journalist namens Wisnewski. Er ist kein Neuling. Ihm hat schon einmal geschwant, daß der RAF-Terrorismus von den Herrschenden trefflich ausgenutzt wurde, etwa nach der Devise: Wenn es den Terrorismus der RAF nicht gäbe, müßte man ihn erfinden. Daraus schloß er messerscharf: Der Terrorismus der RAF ist erfunden worden. Dann hat er ein Buch geschrieben, daß die ganze RAF eine Inszenierung der Geheimdienste war.
Nicht weniger verrückt aber ist das Lamento über die diversen Verschwörungs-Verkäufer. Ach, warum sollen die Kaffeesatzleser nicht das Publikum mit zusammenphantasierten Räuberpistolen in Atem halten! Das ist zwar bekloppt, aber auch nicht bekloppter als die Yellow-Press, deren unendliche Geschichte vom Schwesternzwist im Hause Grimaldi das Weltbild eines wahlberechtigen Millionenpublikums vernebelt.
Die Lamentierer sehen das anders: „Könnte das daran liegen, daß der Haß auf die Amerikaner zur Zeit im Trend liegt?“ fragte Ivo Bozic in Jungle World, und Henryk M. Broder antwortete: „Ich glaube, daß der Antiamerikanismus teilweise an die Stelle des Antisemitismus getreten ist, als Bindemittel nationaler Emotionen.“ Na? Wittert man da nicht die Verschwörung, die von den Vietnam-Protestierern der 60er Jahre bis zu den Hakenkreuzschmierern reicht? – Broder weiter in diesem Sinne: „Radikale Linke wie Rechte leben davon, daß sie…“ Das ist das Lieblingsthema derer, die im übrigen eine Verschwörung der Verschwörungstheoretiker beklagen. Ihre Logik: Weil die Verschwörungstheorien verrückt sind, kann es keine Verschwörungen geben. Klar! Sonst würde noch am Ende jemand glauben, der Sender Gleiwitz wäre gar nicht von polnischen Soldaten angegriffen worden…
Also wenn Sie mich fragen, könnte es so gewesen sein:
Die Twin-Towers von New York hat der CIA selbst umgeschmissen – ohne es zu wissen.
Man muß bedenken: Wenn in irgendwelche Angelegenheiten Geheimdienste verwickelt sind, spielt sich alles nach ganz anderen Regeln ab als nach denen von Ursache und Wirkung, die wir kennen. Geheimdienste haben ihre eigene Logik. Man denkt dort um sieben Ecken herum.
Etwa so: Wenn etwas so geheim ist, daß der Gegner es auf keinen Fall erfahren darf, müssen wir es ihm mitteilen. Wenn etwas so geheim ist, daß es auf keinen Fall bekanntwerden darf, müssen wir es bekanntgeben. Denn wenn wir es geheimhalten, dann findet die Gegenseite es heraus. Was wir bekanntgeben, glaubt die Gegenseite nicht. Also geben wir das bekannt, was niemand erfahren darf. Da die Gegenseite aber genauso schlau ist, wissen die, daß das Bekannte in Wirklichkeit geheim und das Geheime in Wirklichkeit bekannt ist. Also sind wir noch schlauer und glauben das, was wir nicht glauben und glauben nicht, was wir glauben. Und so weiter ad infinitum. Wer in dieser Logik befangen ist, weiß am Ende alles, also gar nichts. Da der US-Geheimdienst CIA alles weiß, weiß er nicht, was er tut.
Was man den Verschwörungstheoretikern also vorhalten muß, ist, daß ihre Verschwörungstheorien zwar verrückt sind, aber nicht verrückt genug, um hinter das Geheimnis zu kommen. Es stimmt zwar, daß da hinter den Kulissen an irgendwelchen Fäden gezogen wird. Aber es stimmt nicht, daß die Fädenzieher sich alles ausgedacht haben und alles lenken, wie sie es sich ausgedacht haben. Es sind nicht die Fäden eines Marionettentheaters, sondern eher die Fäden eines Gordischen Knotens. Einmal dran gezogen, und – schwupp – fallen die Hochhäuser um, ohne daß der Fädenzieher merkt, daß er sie umgeschmissen hat. So war es, oder? Aber auf mich hört ja keiner. Aus einem Fenster der alten Villa ließen Schwester Irene Graves und Fräulein Über schaufelweise Cornflakes auf die ganze Sanatoriumsgesellschaft hinabrieseln.
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