Angela Davis für Mumia Abu-Jamal


Die junge welt veröffentlicht in ihrer Montagsausgabe die Kolumne von Mumia Abu-Jamal.
Am letzten Montag erschien an dieser Stelle ein Kommentar von Angela Davis.

Durch internationale Solidarität wurde Angela Davis vor der rassistischen Justiz der USA gerettet. Auf diesem Bild: Bei einem Besuch in der DDR wurde sie von Erich Honecker empfangen.

Neu: DER METZGER 138 kommt pünktlich zum Geburtstag!

Heute (1. Dezember 2020) ist der 52. Geburtstag des satirischen Magazins. Und heute (1. Dezember 2020) ist die Ausgabe Nr. 138 erschienen.
Das steht drin:

Ulrich Sander: Alles wird wie früher? Abstand halten, Hygienevorschriften beachten, Alltagsmasken tragen, Lüften ist gut und richtig und vernünftig. Aber Kontrolletti ist unerträglich.

Jakop Heinn: Auch bei Hofe: Corona-Wirrnis. In Saalfeld-Wöhlsdorf empfing Querbürger Fitzek den Reichsdenker Ballweg.

Nein zu geschichtsrevisionistischen Faschismus-Vergleichen. Die VVN nimmt Stellung zu anmaßenden Rückgriffen der Querkopf-Bewegung auf Widerstands-Symbole.

Helmut Loeven: Das philosophischer Kabarett. Diesmal: Spurlos verschwinden, ein Traum; Kleine Papageien; Aus dem Liebesleben, ein Frauenporträt (die unvergleichliche Anne Block); National-Verein für deutsches Sprache. Komisches Haus, komisches Schild.

Antworten an Olaf Kistenmacher, Katja Thorwarth, Karl-Katja Krach (!), Verlag Hoffmann und Campe u.a. über Anton Kistenmacher, Quersänger, Köbes Hansen, Goldfinger und den doofen Egbert.

Lothar Röse: America first. Grundzüge US-amerikanischer Außenpolitik. Vierter Teil.

Falsch, richtig. Wie macht man‘s falsch, wie macht man‘s richtig? Ein Lebenshilfe-Comic-Strip.

A.S.H. Pelikan: Damals in der Karibik. Wenn in der Karibik Fußball gespielt wird, gelten andere mathematische Regeln.

Herbert Laschet-Toussaint (HEL): Ian Morris, BEUTE – ERNTE – ÖL + Einrede Margaret Atwoods. Noch‘n Gedicht (reimt sich).

Lina Ganowski: La Notte. Diesmal: Soldatinnen sind Soldaten. Feministinnen sollten sich endlich mal entscheiden, was sie vom Militär halten. Brutalisierte Maskulinität oder „Teilhabe an der mächtigsten Institution des Staates“? Frauenwehrdienst hat die Armee nicht friedlicher, sondern die Gesellschaft militaristischer gemacht.

Rainer Dittrich: Petitessen.

Amazon stoppen! Die Stiftung Ethik & Ökonomie ruft zum Widerstand gegen die Online-Krake.

Marvin Chlada: Permanente Apokalypse. Ein kleiner Ausflug in die dunklen Landschaften des William S. Burroughs.

Das Weite suchen. Lust an Landschaft.

Das Heft kostet 4 Euro.
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Wir erinnern an die Schwestern Mirabal – und an die Frauen, denen Gewalt angetan wird

Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal waren Gegnerinnen des Diktators der Dominikanischen Republik Rafael Trujillo. Sein Regime war eine der brutalsten Diktaturen der amerikanischen Hemisphäre. Er wurde wie viele seiner Art, von Duvalier bis Pinochet, von den USA an der Macht gehalten.
Am 25. November 1960, heute vor 60 Jahren, wurden die drei Schwestern von Schergen des Regimes ermordet. Sie waren im Alter von 25 bis 36 Jahren. Ihre Schwester Dedé (1925-2014) überlebte den Mordanschlag.
1981 wurde bei einer Konferenz lateinamerikanischer Frauen in Kuba der 25. November zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen. 1999 erklärten die Vereinten Nationen den 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.
Demonstration in Rom am 25. November 2018. Foto: Wikimedia Commons

Eigenlob stinkt. Der Präsident stinkt.

Der da „Deutschland“ der „Achse des Bösen“ zuordnet, ist, wie Sie wissen, nicht irgendein Kommentator. Die Bundesregierung wird an Bündnistreue und Transatlantischer Partnerschaft festhalten, wie auch, falls es überhaupt dazu kommt, unter dem Nachfolger Biden. Die Rhetorik, der Tonfall würde sich dann anders anhören. Die Erhöhung der „Rüstungsanstrengungen“ werden die USA weiterhin anordnen, und die BRD wird dem folgsam entsprechen. Sosehr der Gewinn der Wahl des Kandidaten der Demokraten Joe Biden aus Gründen der Hygiene (und mehr ist nicht zu kriegen) wünschenswert wäre, „America First“ wird das Grundkonzept der imperialistischen Führungsmacht bleiben

Die Wiederwahl von Trump halte ich für nicht unwahrscheinlich. Trump wurde schon mal gewählt, und man wußte da schon, was das für einer ist. Und dann ist da auch noch dieses Wahlsystem. Bei den letzten fünf Präsidentschaftswahlen hatte nur einmal der Kandidat der Republikaner mehr Stimmen als der Kandidat / die Kandidatin der Demokraten, war aber dreimal der Gewinner.

Reaktionäre Politiker sind nicht selber dumm, aber auf Dummenfang. Das ist der Regelfall. Hier haben wir es mit dem Extremfall zu tun, daß jemand zum Zwecke des Dummenfangs ruhig selbst dumm sein kann. Wir lernen, daß ein Arschloch zugleich ein Idiot sein kann, was eigentlich nicht überrascht.

Die Wiederwahl Trumps ist wahrscheinlicher als ein glatter Übergang zu Biden. Möglich ist auch ein Staatsstreich, der einen Bürgerkrieg auslöst. Selbst wenn das Trumpeltier die Wahl krachend verliert, wird er sich für den größten Wahlsieg der Erdgeschichte loben, und eine Masse von gewaltgeilen Vollidioten wird ihn feiern.

Sowohl die Präsidentschaft der letzten vier Jahre als auch das, was in den nächsten Tagen und Wochen zu erwarten ist, sind Symptome für das Scheitern der US-amerikanischen Republik.

Neu: DER METZGER 137!

DER METZGER, das satirische Magazin. Neu: Nummer 137 (Oktober 2020).
Das steht drin:

Jakop Heinn: Wenig Harmonie bei den „Querdenkern“. Versuch eines Überblicks. Wer hat sich bei der konfusen Massenversammlung am 29. August in Berlin samt Reichtstags-Treppen-Erstürmung ein Stelldichein gegeben? Natürlich: Keine Feier ohne Elsässer!

Der „Sturm auf Berlin“. Kommentar von der VVN-BdA.

Matti und Wiese in: Was Schlaues? Comicstrip von Timo Stoffregen.

„Bitte nicht diese Bildungszeitung“. Kritik am Bildungsprogramm der DKP. Offener Brief an die UZ.

Helmut Loeven: Das Philosophische Kabarett. Diesmal: Schlechte Musik auf WDR2; Gegen zu viel Nacktheit: der Kreisch-Ef in der SPD; Sind „Meghan“ und „Kate“ eigentlich zwei verschiedene Personen? oder Die Leserinnen von „Frau im Spiegel“ dürfen wählen (man merkt‘s); Komiches Gespräch am Rande des Kalkwegs; Warum Fußball nur noch für Frauen erlaubt sein müßte; Komisches Gespräch über die SPD; Wie man die Linkspartei auch noch kaputt kriegt.

Antworten an Monika Maron, Daniela Katzenberger, Duisburger Verkehrsgesellschaft, Carolin Kebekus u.a.

200 Jahre Friedrich Engels. 21 Zitate.

Lothar Röse: America first. Grundzüge US-amerikanischer Außenpolitik. Dritter Teil.

Wernr Muth: Drei Gedichte aus dem neuen Gedichtband „Alsumer Berg“ mit zwei Fotos von Jean Paul Gatz. Heimat-Gedichte? Gegen den Strich, im Beat-Sound.

Helmut Loeven: Siegfried Jäger 1937-2020. – Erinnerung an einen Wissenschaftler.

Lina Ganowski: La Notte. Diesmal: Mythos der Mitte. Der „Kampf gegen den Antisemitismus“ wird durch Irrungen, Wirrungen und taktische Manöver geprägt. Die jüdische Autorin empfielt der deutschen Linken, sich zum Israel-Boykott nicht zu äußern und sich vom pro- oder anti-israelischem Fanatismus abzuwenden.

Kommt die Wehrpflicht? Kommentar der DFG-VK.

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Kommt und holt euch den neuen Metzger

DER METZGER, das satirische Magazin. Neu: Nummer 136 (Juli 2020).
Das steht drin:

Matti und David in: Flach. Comicstrip von Timo Stoffregen.

Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Diesmal: Tönnies hat ja schon wieder ein‘n an der Tönnies; Amthor als Klon August(us)?; Der Untertan als Rebell oder Wer sind eigentlich „die da oben“?; Wie schreipt man Türglinke?; Noblesse oblige; Lenin hatte andere Pläne.

Lothar Röse: America first. Grundzüge US-amerikanischer Außenpolitik. Zweiter Teil.

Lina Ganowski: La Notte. Diesmal: „Öffentliche Ärgernisse“ in Vergangenheit und Gegenwart; Furor teutonicus.

Rainer Dittrich: Petitessen.

Der Soundtrack des Hier & Jetzt. Marvin Chlada sprach mit Jürgen Ploog.

Anna Driba: Liebe Mone. Monolog. „Ich brauch meine Puste noch“.

„Wir merken aber auch alles“. Mit wachen Augen den Schwörern auf der Spur. Wegweiser, die weg weisen. Als Überwachungskameras getarnte Vogelhäuschen. Heimliche Treppenhäuser. Leere Abfalleimer. Wir finden die Beweise.

„Was ist das für ein Dingen?“ Gegen die Schwörer-Jäger rebellieren jetzt die Leser: „Wo Wojna geht, ihr mich nicht seht.“ „Wenn Weuna auf dem Marktplatz steht, Herr Mayer auf den Markt nicht geht.“ „Wenn Wojna apricht, dann hör zu nicht.“

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Kapitalismus tötet

Diese Erklärung wurde mir unterbreitet. Ich gebe sie hiermit weiter.
Bitte:

Kapitalismus tötet
Stellungnahme der DKP zu den Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA
Nach dem Mord an dem schwarzen US-Amerikaner George Floyd in Minneapolis durch vier Polizisten vor laufenden Kameras, breiten sich in zahlreichen Städten der USA wieder Proteste gegen rassistische Polizeigewalt aus.
Gegen die Proteste wird von Seiten der Polizei und inzwischen in vielen US-Bundesstaaten auch von Seiten der Nationalgarde mit großer Brutalität vorgegangen – Schusswaffen, Tränengas, Polizeifahrzeuge, die in friedliche Menschenmengen fahren. Inzwischen gibt es mindestens drei weitere Tote. Es ist dann kaum verwunderlich, dass dies zu noch mehr Wut und Hass auf Seiten vieler Demonstranten führt. Die Situation wird bewusst und auch durch Provokateure eskaliert. Es geht den Protestierenden nicht nur um George Floyd und viele andere Tote durch Polizeigewalt.
Es geht auch um den alltäglichen Rassismus und soziale Ausgrenzung, die jeden Tag töten: Schwarze US-Amerikaner sind nicht nur unverhältnismäßig oft Opfer von Polizeigewalt, sie leben auch weitaus öfter in Armut und ohne jegliche Krankenversicherung, haben oft entweder gar keine oder prekäre Jobs. Sie machen nur 12 Prozent der Bevölkerung der USA aus, aber 33 Prozent der Gefängnisinsassen. Die Sterberate durch die Corona-Pandemie ist bei ihnen um ein Vielfaches höher als bei anderen Bevölkerungsgruppen. So liegt die Sterberate für mit dem Corona-Virus infizierte Schwarze zum Beispiel in Chicago sieben Mal höher als für weiße Einwohner der Stadt. Das ist die Vorzeigedemokratie der Imperialisten, die täglich mit dem Finger auf die sozialen und demokratischen Verhältnisse in den Ländern zeigen, die sich ihnen nicht unterordnen.
Für diese Situation tragen sowohl die Trump-Regierung als auch ihre Vorgänger, gleichgültig ob Republikaner und Demokraten, die Verantwortung. Ernsthafte Versuche diese Verhältnisse zu ändern hat es nie gegeben. Beide Seiten nutzen die Situation für ihren Wahlkampf. Trump kündigt den Einsatz von Militär an, er ruft die Gouverneure zu größerer Härte auf, stellt Antifaschisten und Linksradikale als Verursacher der Gewalt dar. Die Demokraten beschuldigen Trump der Eskalation, die hinter ihnen stehende Kräfte stehen aber genauso für eine Fortsetzung von Rassismus, Armut und Ausbeutung.
Wieder einmal wird deutlich: Kapitalismus tötet auf vielfältige Weise – diese Situation kann nur durch gemeinsames Handeln verändert werden. Die DKP ist solidarisch mit allen, die gegen Rassismus, Armut, soziales Elend und Ausbeutung kämpfen, gleichgültig welcher Herkunft sie sind und welche Hautfarbe sie haben.

Neu in der Weltbühne: Schwarz sein in einer rassistischen Welt

Ijeoma Oluo: Schwarz sein in einer rassistischen Welt. Warum ich darüber immer noch mit Weißen spreche. aus dem amerikanischen Englisch von Carolin Burmester. Unrast-Verlag 240 S. Klappenbroschur. 16,00 €

Ijeoma Oluo hat mit Schwarz sein in einer rassistischen Welt einen New York Times-Bestseller geschrieben. Teils biografisch, teils anekdotisch, aber immer analytisch, behandelt sie in zugänglicher Sprache, mit Humor und Verstand Fragen, die sich viele nicht zu stellen trauen. Warum darf ich das ‚N-Wort‘ nicht benutzen? Warum darf ich deine Haare nicht anfassen? Hat Polizeigewalt wirklich etwas mit ‚Race‘ zu tun?
Oluo schreibt über das Gefühl, das sie hatte, als ihr Sohn seine Hand auf ihre legte und sagte: „Unsere Haut hat ja den gleichen Braunton“ – und über die Diskriminierung gegenüber Schwarzen jungen Männern. Darüber, dass eben diese so oft direkt oder indirekt von der Schule ins Gefängnis kommen, dass es schon eine eigene wissenschaftliche Bezeichnung dafür gibt: school-to-prison-pipeline. Über die Polizeigewalt in den USA und über Massenverhaftungen von Afro-Amerikaner*innen. Gleichzeitig schafft es Oluo, Diskurse über die Vor- und Nachteile identitätspolitischer Kämpfe verständlich und den Begriff der Intersektionalität einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Ein Buch, das sehr hart und sehr einfühlsam zugleich ist, Diskurse voranbringt und Verständnis schafft. Geschrieben für Menschen jeder Hautfarbe, um in allen Lebensbereichen eine gerechtere und antirassistische Gesellschaft zu schaffen.

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Das neue Buch von Conrad Schuhler

Neu in der Weltbühne:
Conrad Schuhler: Wie weit noch bis zum Krieg? Die USA, China, die EU und der Weltfrieden
PapyRossa Verlag 144 Seiten, € 12,90
Chinas Spurt an die Spitze der Weltwirtschaft hat wissenschaftliche und publizistische Meinungsmacher im Westen irritiert. Der Autor untersucht ihre Argumente gegen Chinas ökonomisches und gesellschaftliches Wachstum und erläutert das chinesische Konzept vom guten Leben als Dreh- und Angelpunkt der Wirtschaftspolitik. Vorgestellt wird die »Neue Seidenstraße« als ›Globalisierung auf Chinesisch‹. Ausführlich erörtert wird die Gefahr eines »Dritten Weltkriegs« als Neuauflage der »Falle des Thukydides«, wonach ein Herausforderer den alten Hegemon der Weltordnung nur durch einen Krieg ablösen könne. China weist diese Zumutung von sich. Die Hauptgefahr sieht Schuhler darin, dass die USA ihre globalen Führungsansprüche auf die Dauer nicht mehr mit »zivilen« Mitteln durchsetzen und somit in Versuchung geraten können, ihre weit überlegenen militärischen Mittel einzusetzen. Eine Chance auf Zukunft gibt es für ihn, wenn die Bewegungen für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Umwelt das globale Kapital mit seinen rücksichtslosen Verwertungsinteressen als gemeinsamen Gegner erkennen und bekämpfen.

Conrad Schuhler, Jg. 1940, Diplom-Volkswirt. Hat an den Universitäten München und Manchester sowie an der Yale University und in Berkeley / USA studiert. Langjähriger Vorsitzender des Instituts für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (isw) in München.

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100 Jahre Woodstock (2)

Es mag auch zu den unvorhergesehenen Spätfolgen von Woodstock gehören, daß man in der bürgerlichen Presse heute zuweilen Vernünftigeres liest als in der linken Schrott-Presse.
Christopher Onkenbach schrieb in der WAZ (8.8.2009): „Allmählich, doch unwiderstehlich entstand vor 40 Jahren ein beinahe weltumspannendes Wir-Gefühl der Jugend, das es so später nie wieder gab. ‚Woodstock Nation‘ nannte sich die Generation, die nicht nur jene umfaßte, die dabei gewesen waren, sondern alle, die sich zugehörig fühlten. Woodstock war etwas anderes als die 68er-Bewegung, die vor allem in Deutschland und Frankreich dogmatische Züge annahm. Woodstock war romantisch, naiv und unpolitisch in dem Sinne, als diese Friedfertigkeit wiederum politisch war in Zeiten von Rassenunruhen, Vietnamkrieg und den Morden an Martin Luther King und Kennedy. Wie radikal dieser Gegenentwurf war, läßt sich daran ermessen, was diese Blumenkinder alles nicht sein wollten: stark, erfolgreich, hierarchisch, konform, uniformiert, kriegerisch. Der Fantasie sollte die Macht gehören. Indem sie auf Distanz gingen zu den Autoritäten, bewirkten sie am Ende doch die sanfte Erneuerung und Veränderung der Gesellschaft.“
Manches ist unpräzise an diesem Kommentar, z.B. die Gleichsetzung der „Woodstock Nation“ mit einer ganzen Generation. Ob die Woodstock Nation und die „68er“ (besser sollte man sagen „Neue Linke“) zwei Dinge waren oder zwei Seiten einer Sache, läßt sich nicht sagen, weil beides undefinierbar ist. Beides ist wohl zusammengeflossen wie Farben auf einem Aquarell.
Das ist sicher: Hätte die Neue Linke nicht den Törn mitgekriegt, wäre sie dogmatisch labernd in den Orkus marschiert.

aus DER METZGER Nr. 86, August 2009
Hier wird ab Nr. 2 gezählt?
Im Jahre 2009, als vielfach an den 40. Jahrestag des Woodstock-Festivals erinnert wurde (großzügig auf 100 aufgerundet), erschien in den METZGER-Ausgaben Nr. 86 und 87 der fünfteilige Zyklus „100 Jahre Woodstock“.
Nr. 1 war die Replik auf einen gar zu sehr danebengeratenen, gar zu inkompetenten Artikel in Konkret.
Nr. 2 siehe oben.
Nr. 3: Summer of (G)Love. Der WDR-Lokalzeit-Bericht über die Botschafter der Woodstock-Nation und Ur-Kommunarden Helmut Loeven, Peter und Marita Bursch – jedes Wort, jedes Bild.
Nr. 4: „Sin or Salvation“. Historischer Comic-Strip aus „Young Lust“ (1970) über die Hindernisse auf der Suche nach Abwegen.
Nr. 5: Chicago. Der „Summer of Love“ war auch ein Summer of Hate. Das Establishment schlug zurück. Dokumente und Informationen über einen Prozeß von 1969.

Die beiden METZGER-Ausgaben sind weiterhin erhältlich.

Neu in der Weltbühne: Ferlinghettis „Little Boy“

Unter den Autoren der Beat Generation kann Lawrence Ferlinghetti gelten als der, der die gesellschaftlich eingreifende, linksorientierte Komponente dieser Kultur am deutlichsten repräsentiert. Der Herausbildung einer antibürgerlichen, antikapitalistischen GEGENKULTUR diente auch die Gründung der Buchhandlung City Lights in San Francisco, 1954 erweitert um den Verlag City Lights Press, der zum publizistischen Forum der Beat Genaration wurde. Hier erschien 1956 Allen Ginsbergs „Howl“, was zu einem Gerichtsverfahren führte.
Foto: Wikimedia Commons
Lawrence Ferlinghetti erhob seine Stimme gegen den Vietnamkrieg. 2010 lehnte er den von der ungarischen Sektion der P.E.N.-Vereinigung vergebenen Janus-Pannonius-Preis ab. Er begründete dies mit den autoritären und antidemokratischen Veränderungen in Ungarn seit der Wiederwahl Viktor Orbáns 2010.
Gestern, am 24. März konnte Lawrence Ferlinghetti seinen hundertsten Geburtstag feiern.
Foto: Wikimedia Commons
Die neueste Veröffentlichung in deutscher Übersetzung ist der autobiografische Roman „Litte Boy“, übersetzt von Ron Winkler, erschienen bei Schöffling & Co. (216 S., 22 €).

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Törn

Kennt man:

To everything turn, turn, turn
There is a season turn, turn, turn
And a time to every purpose
Under heaven

A time to cast away stones
A time to gather stones together

A time for peace
I swear it’s not too late

Pete Seeger (1950), The Byrds (1965)

„Turn on tune in drop out“
kennt man auch
(Timothy Leary 1967).

Glückwunsch (und Interesse?) an Angela Davis

Angela Davis wird heute 75 Jahre alt.
Foto: Wikimedia Commons.

ADN-ZB / Koard 11.9.72
Berlin: Erich Honecker empfing Angela Davis. – Der Erste Sekretär des ZK der SED, Erich Honecker, empfing am 11.9.72 die amerikanische Bürgerrechtskämpferin Angela Davis. Während dieser Begegnung überreichte er der Vertreterin des anderen Amerikas die Einladung für die Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in der DDR-Hauptstadt.

Angela Davis nach ihrer Haftentlsassung 1972 bei Erich Honecker in Berlin (DDR). Foto: Bundesarchiv.
Angela Davis: Freiheit ist ein ständiger Kampf. Aus dem Englischen von Sven Wunderlich. Unrast Verlag 160 S. 14 Euro.
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Siehe auch DER METZGER Nr. 13 und 14.

Paradise lost

„Das Dorf Hollywood ist entworfen nach Vorstellungen
Die man hierorts vom Himmel hat. Hierorts
Hat man ausgerechnet, daß Gott
Himmel und Hölle benötigend, nicht zwei
Etablissements zu entwerfen brauchte, sondern
Nur ein einziges, nämlich den Himmel. Dieser
Dient für die Unbemittelten, Erfolglosen
Als Hölle.“
Bertolt Brecht in Hollywoodelegien.

In Kalifornien brennen die Wälder, die Villen, die Dörfer, die Kleinstädte. Das Inferno holt den Himmel ein. Das Städtchen Paradise ist abgebrannt.
Daß es gar nicht der Klimawandel sei, sondern schlechtes Wald-Management, tönt es aus dem Präsidenten Trump, der immer anderen die Schuld gibt.
Das ist gar nicht mal so ganz völlig falsch.
Der Trump hat nie recht. Er hat allerhöchstens mal nicht so völlig ganz unrecht.
Zum Klimawandel kommt zum Beispiel eine falsche (neoliberale) Raumordnungspolitik hinzu.
Daß der Präsident nicht der einzige Idiot in Amerika ist, das wußten wir aber schon.