DER METZGER 107

Soeben erschienen ist die Ausgabe Nr. 107 des satirischen Magazins DER METZGER
Metzger107-CoverDas steht drin:

Ulrich Sander: Gedanken zur Gedenkstättenpolitik in NRW. „Der Kapitalismus muss nicht zum Faschismus führen, aber bei uns ist es geschehen. Und es kann wieder geschehen.“

„Ein gesellschaftliches Gesamtproblem“ „Die Ereignisse erinnern fatal an die rassistische Pogromstimmung von Anfang der 1990er Jahre.“ Presseerklärung des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS) zur Zuspitzung des Antiziganismus in Duisburg.

Helmut Loeven: Steinbart-Schote zu Duisburg 2013. Als Abschiedsgeschenk an die Abiturientinnen und Abiturienten verteilte das Steinbart-Gymnasium eine „Festschrift“ aus dem Jahre 1956, in der der Sieg der Alliierten über Hitler bedauert wird und der Widerstandskämpfer Harro Schulze-Boysen als „Landesverräter“ diffamiert wird.

Lina Ganowski: La Notte – Themen der Nacht. Diesmal: Frauen im besten Karrierealter. Das „Projekt ICH“ scheitert am Ego. Der Markt für die Selbstvermarkter. Und: Der Versuch, die Sexualität zu entkriminalisieren, wird kriminaklisiert.

Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Diesmal: Heldengedenken (Es gibt keine Helden im Krieg); Ein Besuch bei Hanns Dieter Hüsch (1969); Deutsche als Ausländer; Kopf & Kragen oder Grass mit ss; „Der Wurzel auf den Grund gehen“: Die „richtige Denkweise“ schützt vor Torheit nicht – die MüllPD kennt sich in ihrer Geschichte nicht so richtig aus; Die Füße der Gans oder Koch doch selber Kaffee (Wie Erika die Frau Schwarzer ärgerte); komische Häuser; komische Schilder.

Carl Korte: Reporterrausch. Mottes Reporter-Kolumne. Diesmal: Baby-Buuuh.

Konrad Knurrhahn: Briefe an Arthur (12). Wie gut, daß sich in der Zeit der sauren Gurken immer ein mediales Aufregerthema findet. Und schnell wird aus dem Land der meteorologischen Paralyse ein Land der geistigen Paranoia.

Allen Ginsberg: Ruhr-Gebiet. Nachdichtung von Marvin Chlada. Zu viel alter Mord, zu viel weiße Folter, Ein Stammheim zu viel, Zu viele zufriedene Nazis.

Deutsche Bondesstöftung Omwelt. Katrin Bauerfeind: „Später vermisse ich eine Dose. Fisch beeindrucken Industrie da auch Industrie.“

Das Heft kostet 3 Euro. Es ist in der Buchhandlung Weltbühne erhältlich (auch im Versand. Es wird sofort geliefert).
Wer schlau ist, hat abonniert und kriegt das Heft in den nächsten Tagen zugeschickt.
Ein Abonnement von DER METZGER kostet 30 Euro für die nächsten 10 Ausgaben oder 50 Euro für alle zukünftigen Ausgaben.
Die Ausgaben ab Nr. 18 (1972) sind noch erhältlich (komplett im Sammelpaket oder einzeln). Die Ausgaben Nr. 1-17 (1968-1972) sind vergriffen.

DER METZGER Nr. 106!

Soeben erschienen ist die Ausgabe Nr. 106 des satirischen Magazins DER METZGER
metzger106-titelDas steht drin:

Ulrich Sander: Das Problem heißt Rassismus und Militarismus. Eine Betrachtumg nach der Pro-NPD-Entscheidung im Bundestag und zum Beginn des NSU-Prozesses in München. Der Umgang der „Mitte“ mit den Rechten ist von vielen gemeinsamen Schnittmengen geprägt. Das Bindeglied zwischen Mitte und Rechts ist der Rassismus.

Renate König: Die Lage des weiblichen Geschlechts in Indien.

Helmut Loeven: Merkel soll nicht bleiben, bleibt aber. Die SPD verliert nicht, weil der Steinbrück dauernd in irgendwelche Fettnäpfchen hineintritt, sondern: weil die SPD verliert, ist alles, wo der Steinbrück hineintritt, ein Fettnäpfchen. Zum hundertfünfzigsten Jahrestag auch noch eine Erinnerung an die Agenda 1919.

Lina Ganowski: La Notte – Themen der Nacht. Diesmal: Die Wohlfühl-Empörer. Der Furor um das Treiben des Daniel Cohn-Bendit im antiautoritären Kindergarten.

Mac Duff: Richter Azdak in Düsseldorf. Muß Annette Schawan ihren Doktortitel zurückgeben? Richter Azdak spricht ein Urteil.

Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Diesmal: Hoch die Tasse(n) (und dat Pickdingen); Gesundheitsgefahren durch Nichtrauchen; Flasche gefunden – und was nun?; Die Linkspartei (in Duisburg) ist derzeit kein Ort zum Wohlfühlen; Komische Häuser, komische Vorschläge; Soll man in Bissingheim einen Bürgersteig nach Adolf Sauerland benennen?; Derrick war bei der SS?

Marvin Chlada und Florian Günther sprechen über Literatur und Fotographie, das Reisen und die Frauen, den Tod und das Leben …

Ostermarsch 2013 in Duisburg. Bilder, die alles sagen.

„Wollen die etwa alle zu Pelikan?“ Das Bühnenjubiläum – um ein halbes Jahr und eine halbe Stunde verschoben. Aber was dann kam, dafür hat es sich gelohnt, hinzugehen.

Carl Korte: Ausflug mit Direktor Lall. Mottes Reporterkolumne.

Paul Hafemeister. Erinnerung an einen Genossen.

Lütfiye Güzel: Meine Lieblingsbuchhandlung. Welche wohl?

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DER METZGER Nr. 105!

Soeben erschienen ist die Ausgabe Nr. 105 des satirischen Magazins DER METZGER
M105Das steht drin:

Cover: Viele werden sich fragen: Ist sie es? Oder ist sie es nicht? Die Antwort: Ja, sie ist es.

Magazin: Outing: „Ich bin linksextrem“; Die spinnt, die Steinbach; Neues von der Schmalspur (running gag); NSU-Watch; Italien: „Faschisten des dritten Jahrtausends“; Heinestraße soll jetzt Heinestraße heißen.

„Auch ich rufe zur Sabotage der Rüstung auf.“ Flugblatt der DFG-VK.

Pro-Zirkus. Heinrich Hafenstaedter beobachtete den Aufmarsch der Dummen in Rheinhausen.

Mac Duff: Richter Azdak im Jemen. Im Kaukasischen Kreidekreis verschwindet der Richter Azdak am Schluß spurlos. Aber wohin? In Jemen scheint er wieder aufgetaucht zu sein.

Lina Ganowski: La Notte – Themen der Nacht. Diesmal: „The Show must go wrong“. Habemus Pappe. Christliche Nächstenliebe heißt, daß die Katholische Kirche ihren Opfern das, was sie ihnen antut, verzeiht. Und: Für einen wie den Matussek (Spiegel) ist die frohe Botschaft nicht der Himmel als Belohnung für die guten Menschen, sondern die Verdammnis für die. die es sich gut gehen lassen.

Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Diesmal: Was ist ein „Bürgerrechtler“?; „Zu viel Ergo“ (Nachruf auf einen Maoisten – und auf den Maoismus); „Erst sowas, dann nicht mehr sowas“ (Nachruf auf eine Opportunistin); Die „Bandbreite“ hat einen Brief empfangen (running gag); „Der Witz des Jahrhunderts“ (Herr Wild, Herr Preuß, der doofe Spartz – und schon wieder der Herr Dr. Caumanns); Der Wut-Hering; Martina Godzen wurde naßgespritzt; Wundersame Senf-Vermehrung; „Wir machen es uns extra schwer, denn unser Kandidat heißt Peer“.

Carl Korte: Patsch mal, grabsch mal. Mottes Reporterkolumne.

Les Pères de la Libelle. Diesmal: „Die spinnen, die Röhls.“

Herbert Laschet-Toussaint: Wir spähn und nicht im leeren weltallvagen.

Das Heft kostet 3 Euro. Es ist in der Buchhandlung Weltbühne erhältlich (auch im Versand).
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Die Ausgaben ab Nr. 18 (1972) sind noch erhältlich (komplett im Sammelpaket oder einzeln). Die Ausgaben Nr. 1-17 (1968-1972) sind vergriffen.

Zappa & Hartmann

Der Betreiber der nicht kommerzielle Fanpage www.vivavincent.de ist auf den Beitrag „Win A M.O.I. Dreamdate“ von Walter Hartmann in DER METZGER 24 (1975) gestoßen.
Walter Hartmann begleitete Frank Zappa auf seiner Deutschlandtournee und schrieb für den METZGER einen ausführlichen Bericht. Walter Hartmann ist seltener als Schreiber, häufiger als Gestalter tätig geworden. Zum Beispiel gestaltete er Buch-Einbände (Maro-Verlag), und der legendären Zeitschrift Gasolin 23, die er mit Jürgen Ploog herausgab, gab er ein Gesicht. Da lag es also nahe, daß er für seine METZGER-Reportage nicht nur den Text ablieferte, sondern auch das Layout.
Der Bericht in DER METZGER Nr. 24 gehört sicherlich zu den Highlights in der 45jährigen METZGER-Geschichte. Er kann auf der Homepage im Faksimile gelesen werden.
HartmannZappaSeite1HartmannZappaSeite6Wer lieber vom Papier liest, kann das Heft bestellen. es ist, wie alle METZGER-Ausgaben ab Nr. 18, noch erhältlich.

Heute ist Internationaler Frauentag

Vor 33 Jahren und 3 Monaten erschien das Buch „Jedes Schulmädchen weiß es! Gedankengänge zur Sexualität & Emanzipation“ als Gemeinschaftsproduktion der Situationspresse und des Otz-Verlags. Es sind noch Restexemplare vorhanden, das Buch ist also noch erhältlich.
buch-hl-schulmaedchenDer schmale Band von 64 Seiten ist eine Sammlung von Beiträgen (3 Aufsätze und mehrere Glossen), die in DER METZGER verstreut erschienen waren, ergänzt durch Marginalien, Faksimiles und Bilder.
Bücher hat man damals noch ganz anders gemacht als heute, nämlich ganz un-digital und in vierstelliger Auflage. In diesem Fall wurde die (damals gebräuchliche) Herstellungsmethode einer Underground-Zeitschrift verwendet. Die Druckfahnen wurden mit einer gewöhnlichen Schreibmaschine getippt, verkleinert und zusammen mit den gerubbelten Überschriften, fotokopierten Faksimiles und den Bildern mit Uhu auf Bögen geklebt. Herausgekommen ist also eine wilde Text-Bild-Collage. Die Arbeit an der Herstellung der druckfertigen Exposés dauerte nur ein paar Tage, es wurde also, wie man so sagt, „mit heißer Nadel gestrickt“. Mein Diktum damals: „Korrekturlesen ist im Preis nicht inbegriffen“. Grund war, daß die Montania-Druckerei in Dortmund dem Otz-Verlag einen Sondertarif angeboten hatte, der aber befristet war. Darum mußte alles rasendschnell gehen. Die Bögen kamen lose aus der Druckerei, Otz-Verleger Bernhard Ramroth (Rammi) hat die einzelnen Exemplare Stück für Stück von Hand gebunden und sich dafür nur die Materialkosten bezahlen lassen. Das Buch erschien am 22. Dezember 1979 – rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft.
Anders als damals üblich und anders als der Untertitel vermuten lassen könnte, handelte es sich keineswegs um den Versuch einer stringenten Theorie. Stattdessen: Gedankengänge, „die mal hier, mal dort anknüpfen und die gelegentlich abschweifen (müssen)“ (Vorwort), Reflexe und Repliken auf Gehörtes, Gelesenes und Aufgeschnapptes.
Anders als damals üblich und anders als damals für möglich gehalten, handelt es sich um eine Kritik an der „Frauenbewegung“, und zwar um eine Kritik der besonders respektlosen Art. Denn – so dachte ich damals und so denke ich heute – die furios sich selbst inszenierende „Frauenbewegung“ der 70er Jahre war ganz und gar nicht respektabel. Daß jemand, der der antiautoritären Linken zugerechnet wurde, die Stirn hatte, der „Frauenbewegung“ den Gehorsam zu verweigern und stattdessen gegen sie zu polemisieren, war schon ein kleines Sensatiönchen. Denn die „Frauenbewegung“ nahm, ohne durch Gedankenschärfe aufzufallen, in der „antiautoritären“ Linken die Deutungshoheit und das letzte Wort für sich in Anspruch, und das wurde ihr auch anstandslos zugebilligt – nur nicht von mir. Mir fiel auf, daß sich hinter der furiosen Selbstinszenierung doch bloß Geschlechterdünkel, Alte-Tanten-Ressentiments, hybride Selbstgefälligkeit, die Auflehnung des Bauches gegen den Kopf, Ersetzen von Politik durch generalisierten Beziehungsschlamassel, Eindimensionalität, Konformismus, Spießigkeit, Prüderie, tradierter sexueller Konservatismus verbarg. Und ich argwöhnte: wenn „Emanzipation“ nicht anderes ist als die seelische Grausamkeit dummer Gänse, dann wird das alles noch mal auf dem Kasernenhof zu sich selbst finden.
Wenn „Links“ überhaupt etwas bedeutet – so dachte ich und so denke ich immer noch – dann doch wohl aktives Desinteresse am Nach-Oben-Streben, Verweigerung konformistischen Einverständnisses mit den Verhältnissen, Verweigerung des Kriegsdienstes und last but not least den hedonistischen Aufruhr gegen die spießige Sexualmoral, die von den Emanzen furios reproduziert wird.
Das Buch verkaufte sich ganz gut. Es wurde von vielen abgelehnt und von niemandem kritisiert. Eine einzige Rezension erschien: Im Ulcus Molle Info hat ein inzwischen in der Versenkung verschwundener Alternativ-Literat namens Valentin Rüthlin das Buch verrissen, ohne auf seinen Inhalt Bezug zu nehmen. Stattdessen beklagte er, daß es so viel Streit in der Welt und keine Liebe mehr unter den Menschen gibt. Leserbriefe bekam ich in Fülle. Die von Männern waren überwiegend negativ, die von Frauen überwiegend positiv. In der „Szene“ hat mein Buch meinen Ruf ruiniert, was bis heute nachwirkt, obwohl der Anlaß vergessen sein mag. Die fortan vor mir die Straßenseite wechselten, werden das Buch wohl nicht gelesen haben.
Vor meinem selbstkritischen Blick kann dieses Buch kaum noch bestehen, was Sprache, Gestaltung und Argumentationsweise betrifft. Die Mittel der Polemik, die mir zur Verfügung stehen, hatten vor 30 Jahren noch nicht die nötige Schärfe. Mancher Satz würde heute durchfallen. Aber wer damals schon schlauer war, werfe die erste Tomate. Vor allem wurde dieses Buch in einer Haltung geschrieben, die obsolet geworden ist: in tiefer Sorge um „unsere Bewegung“, die auf ein falsches Gleis geschoben zu werden drohte. Was auch immer aus „unserer Bewegung“ geworden ist und was auch immer sie an Loyalität noch verlangen darf – die „Frauenbewegung“ ist bald darauf vollends zum Teil des Spektakels geworden.
Würde heute an dem Thema gearbeitet, müßte es mit größerer Polemik geschehen. Denn so pessimistisch mein Ausblick auch war, habe ich die völlige Verbürgerlichung und CDUisierung des Feminismus vor 30 Jahren doch noch nicht erkannt.
Der Grundgedanke des Zeitdokuments soll weiterhin gelten: Daß Emanzipation nicht nur das Recht der Frauen, sondern auch ein Anspruch an die Frauen ist: Mein Anspruch, gewisse weibliche Sozialisationstypen wie die dumme Gans, die prüde Zicke, die (Xant)Hippe zu überwinden statt sie zu kultivieren. Frauen, emanzipiert euch gefälligst, anstatt euch wie gackernde Hühner zu benehmen!

Das Buch kann über die Buchhandlung Weltbühne, jede andere Buchhandlung und via Amazon bestellt werden.

DER METZGER Nr. 104!

Soeben erschienen ist die Ausgabe Nr. 104 des satirischen Magazins DER METZGER
M104-CoverDas steht drin:

Jakop Heinn: An einem einzigen Tag. Ein paar Meldungen in der Zeitung in Zusammenhang gebracht.

Helmut Loeven: Parlament arisch. Herr Niebel von der FDP ist kein Idiot.Der tut nur so.

Max Reinhardt: Begegnung. „Vielleicht war’s Thyssen.“

Lina Ganowski: La Notte – Themen der Nacht. Diesmal: „Den nennt man einen Schuft“. „Wäre der Diskurs von Klarheit und Redlichkeit beherrscht, müßte Henryk M. Broder das am meisten fürchten, wonach er am meisten giert: Aufmerksamkeit.“ „Würde er doch schweigen!“ Herman L. Gremliza beschäftigt sich auf obsessive Weise mit Israel. Das sollte er lieber nicht tun.

Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Diesmal: Keine Lust, ein „richtiger Mann“ zu werden; Die Vorzüge der französischen, der russischen und der sexuellen Revolution; Sexismus-Debatte“: Just a little bit respect!; Tatort (im Fernsehen); „There will be an answer“: Wenn die MüllPD sich mit den Beatles und den Rolling Stones beschäftigt…

Straßenkunst in Genf. In Genf kann man aber auch wirklich keine Wand hinstellen, ohne daß die innerhalb einer Viertelstunde beklebt und besprüht ist.

Marvin Chlada: Eine Handvoll Gedanken und Gedichte von D.H. Lawrence, frei aus dem Englischen übertragen.

Helmut Kellershohn: Demokratie als Baustelle. Jungkonservative und neoliberale Visionen von einem plebiszitären Präsidialsystem. Woher kommt eigentlich die immer wieder aufgewärmte Idee, daß bei Wahlen Eltern für ihre Kinder mitabstimmen sollen? Aus dem erzreaktionären Deutschen Herrenclub des Franz von Papen.

Carl Korte: Frühling ist, wenn … Als Lokalreporter wird man sogar mit dem Frühling belästigt.

Das Heft kostet 3 Euro. Es ist in der Buchhandlung Weltbühne erhältlich (auch im Versand).
Wer schlau ist, hat abonniert und kriegt das Heft in den nächsten Tagen zugeschickt.
Ein Abonnement von DER METZGER kostet 30 Euro für die nächsten 10 Ausgaben oder 50 Euro für alle zukünftigen Ausgaben.
Die Ausgaben ab Nr. 18 (1972) sind noch erhältlich (komplett im Sammelpaket oder einzeln). Ein kommentiertes Inhaltsverzeichnis der lieferbaren Ausgaben findet man hier. Die Ausgaben Nr. 1-17 (1968-1972) sind vergriffen.

Der Metzger Nr. 103

Soeben erschienen ist die Ausgabe Nr. 103 des satirischen Magazins DER METZGER.

Das steht drin:

Anton Maegerle: Altgedienter Kader als Späher in Thüringen? Fakten und Namen zur Verflechtung der Neonazis mit den „Sicherheitsorganen“.

Jakop Heinn: Lebensver(un)sicherung. Die vielgepriesene „private Vorsorge“ ist zu einem Armutsrisiko geworden. Während die als Partei getarnte Versicherungsagentur FPD den Leuten Lebensversicherungen aufschwatzte, sank deren Wert.

Ein rechter Anwalt ist ein rechter Anwalt. Aus dem braunesoterischen Verschwörungs-Milieu. Und schon wieder begegnet uns die „Bandbreite“.

Ulrich Sander: Die Abschaffung des Verfassungsschutzes auf die Tagesordnung setzen. Wir müssen die Meinungsfreiheit und die Wissenschaftsfreiheit gegen den Verfassungsschutz erkämpfen. Der Verfassungsschutz hält offenbar seine schützende Hand über Mörder und Verbrecher, wie an dem Fall NSU abzulesen ist.

Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Unter anderem: Den lieben Gott gibt es. Aber gibt es ihn auch wirklich?; Arnulf Baring redet nicht nur dauernd Quatsch, er hat auch keine Manieren; Gertrud Höhler guckte dumm aus der Wäsche; Supermarkt-Abenteuer am Sternbuschweg; Die geheimnisvolle Aldi-Kassiererin; An allem sind die 68er schuld; Neues von der Schmalspur: Ist die deutsche Linke heute nur noch eine Zusammenkunft frustrierter und fanatisierter Saal-Krakeeler? (Es geht mal wieder um die „Bandbreite“); Geliebtes Scheitern: Sind deutsche Linke nur dann mit sich zufrieden, wenn sie scheitern?

Marvin Chlada: Sechs Gedichte und zwei Bilder. Vorabdruck aus: Die schöne Verwirrung des Lebens.

Tagebuch. Unter anderem: Wie Hut-Film ins Stadttheater kam.

Carl Korte: Kartenkontrolle. Reporter Willi Wattis im Einsatz. Der Heimatdichter Beriant Kikimann sollte seinen Naturzyklus „Das große Entsetzen“ vortragen. Aber da war doch auch noch die Frau Laufpasser!

Das Heft kostet 3 Euro. Es ist in der Buchhandlung Weltbühne erhältlich (auch im Versand).
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DER METZGER Nr. 102

Soeben erschienen ist die Ausgabe Nr. 102 des satirischen Magazins DER METZGER.


Das steht drin:

Helmut Loeven: Das wird nix mit Peer Steinbrück. Ist der SPD-Kandidat überhaupt ein Kandidat der SPD? Das wird oft gefragt. Steinbrücks Nachteil: Er vertritt die Politik, mit der Schröder sich unbeliebt machte. Steinbrücks Vorteil: Die Leute haben ein schlechtes Gedächtnis.

Atomwaffen: Hat es auch Methode, es ist doch Wahnsinn. Auch nach dem „Ende des Kalten Krieges“ bleiben Atomwaffen in Deutschland stationiert. Sie werden noch „gebraucht“.

Nachrichten.

Jakop Heinn: Von Steigbügelhaltern und Profiteuren. Hitler im Düsseldorfer Industrie-Club 1932. Industiekonzerne und Banken unterstützten Hitler nicht nur, weil er ihnen versprach, den Marxismus auszurotten und die Gewerkschaften zu zerschlagen, sondern auch, weil er ihnen einen Weltkrieg versprach, von dem sie auch profitierten. Über ein Buch von Ulrich Sander über die Verbrechen der deutschen Wirtschaft 1933-1945.

Max Reinhardt: Herzschuß. Der Konflikt zwischen Regierung und linker Guerilla auf den Philippinen aus der Nähe betrachtet. Heiligt sozialistischer Zweck die verdrehte Wahrheit?

Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Diesmal: Der Lateiner hat das Wort; Der vierte Platz bei der Olympiade; Brückenabriß, Anne im Spiegel; Das Teller? Die Haus? u.a.

Antworten.

Lütfiye Güzel: Herz-Terroristin. Sieben Gedichte.

Tagebuch.

HEL (Herbert Laschet-Toussaint): Auf den Gassen von Athen. Gedicht.

Das Heft kostet 3 Euro. Es ist in der Buchhandlung Weltbühne erhältlich (auch im Versand).
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Die Ausgaben ab Nr. 18 (1972) sind noch erhältlich (komplett im Sammelpaket oder einzeln). Die Ausgaben Nr. 1-17 (1968-1972) sind vergriffen.

Artikel in der Jungen Welt

Das stand am 10. August in der Jungen Welt:


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DER METZGER wird 100: Ist die Alternative eine Alternative?

Ein weiterer Auszug aus „‚Über sowas könnte ich mich kaputtlachen.‘ 33 1/3 Fragen an den METZGER-Herausgeber Helmut Loeven, ersonnen von A.S.H. Pelikan und Heinrich Hafenstaedter“ in DER METZGER Nr. 100 (Mai 2012):

Hafenstaedter: In den frühen Ausgaben des METZGER sieht man sehr viele Anzeigen aus der Alternativszene. Wie war das Verhältnis des METZGER zu anderen Blättern und alternativen Projekten. Wie hat er sich damals schon von diesen unterschieden?

Die unterschieden sich alle voneinander. Da war keiner wie der andere. Wenn man sich die Underground-Zeitungen dieser frühen Phase ansieht. Die waren alle gleichweit voneinander entfernt, und waren aber doch in einem regen Austausch miteinander, und auch sehr praktisch. Man hat sich gegenseitig geholfen, eben z.B. durch Austausch von Anzeigen. Das war eine sehr wirksame Werbung, und man hatte auf diese Weise auch selber Werbung in der Zeitung drin. Denn ich finde: In eine Zeitung gehört auch Werbung rein, das muß man den Lesern schon bieten.
Es gab auch mehrere Konferenzen, wo man sich getroffen hat, und weil die Leute so verschieden waren, haben sie sich auch ganz gut vertragen. Das kann man heute vielleicht sich nicht so vorstellen, daß Individualisten, die ganz verschiedene Ansätze hatten, gut miteinander auskamen. Aber in Wirklichkeit ist es ja auch so: Je ähnlicher die Leute sich sind, je ähnlicher ihre Ansichten, desto zerstrittener sind sie miteinander. Die Zerstrittenheit der Gleichförmigen.


Aber über welche Zeit reden wir? Es kam danach, und zwar sehr bald, eine Zeit, wo die Alternativ-Bewegung ihren Charakter veränderte. Ich mag dieses Wort auch nicht mehr hören, weil man damit heute etwas anderes assoziiert. „Alternativ“ – das heißt „anders geboren“ wörtlich übersetzt. Das verflachte zu so einer Art moralischer Erneuerungsbewegung. Kommunen verflachten zu Wohngemeinschaften, und die verflachten dann sogar noch weiter zur WG. Ich hab in zwei Kommunen gelebt. […]
Trotzdem sage ich mit Stolz, daß ich nie in einer Wohngemeinschaft gelebt habe.
Dann kam auch noch so etwas hinzu: Das Postulat der Kollektivität. Das, was Wiglaf Droste mal bezeichnet hat als den „Mief der Gruppe“. Dem Individuum wurde mißtraut. Das wurde geradezu unterdrückt. Wenn mal jemand was auf eigene Faust tat, für eine Sache allein verantwortlich war, das KONNTE ja nichts sein. Das ging gar nicht. Man wurde auch immer als Gruppe angesprochen. Wenn ich einen Brief kriegte, wurde ich in der zweiten Person im Plural angesprochen. Wenn ich beschimpft wurde, wurde ich auch in der zweiten Person Plural beschimpft.
Also dann wurde der Unterschied doch schon sehr groß.

Pelikan: Aber die haben sich nicht so sehr als Konkurrenten verstanden?

Nee, ganz und gar nicht.

Das ganze Gespräch ist auf Papier nachzulesen in DER METZGER Nr. 100,
und im Netz bei Gasolin Connection.
Ein Abonnement von DER METZGER kostet 30 Euro für die nächsten 10 Ausgaben oder 50 Euro für alle zukünftigen Ausgaben.
Die Ausgaben ab Nr. 18 (1972) sind noch erhältlich. Die Ausgaben Nr. 1-17 (1968-1972) sind vergriffen.

DER METZGER wird 100: Atmosphäre der Beobachtung (Beobachtung der Atmosphäre)

Ein weiterer Auszug aus „‚Über sowas könnte ich mich kaputtlachen.‘ 33 1/3 Fragen an den METZGER-Herausgeber Helmut Loeven, ersonnen von A.S.H. Pelikan und Heinrich Hafenstaedter“ in DER METZGER Nr. 100 (Mai 2012):

Foto: Hafenstaedter

Hafenstaedter: Im Verfassungsschutzbericht des Bundes über das Jahr 1973 wird in einer Collage linker Zeitschriften auch ein Ausschnitt des Titelblatts des METZGER Nr. 19 mit dem behördlichen Zusatz „Anarchistische Blätter“ abgebildet. Hast du eine Ahnung, wie es dazu kam? Hatte dieses staatliche Stigma damals irgendwelche Auswirkungen positiver oder negativer Art? Gab es unabhängig von diesem Ereignis später direkte staatliche Repressionen gegen den METZGER, z.B. im sogenannten deutschen Herbst?

Zunächst würde ich ja gerne mal erfahren: Wie ist eigentlich das Bundesamt für Verfassungsschutz in den Besitz dieses Heftes gekommen? Nun, in der Zeit war die Auflage hoch. Vielleicht haben die irgendwelche linken Buchhandlungen abgeklappert. Vielleicht war auch irgendein Abonnent Mitarbeiter des Bundesamtes. Und dann ist die Frage: Wie kommen die auf „anarchistisch“? Bei Wikipedia wird DER METZGER auch als eine Zeitschrift mit anarchistischer Tendenz geführt. Und ich war auch überrascht, daß die anarchistischen Archive wie z.B. von Stowasser und von Schmück in ihren Bibliografien und in ihren Sammlungen diese Zeitschrift auch führen. Ich hab den Stowasser auch gefragt: Wieso, ist das denn eine anarchistische Zeitschrift? Paßt das denn dazu? Und dann schrieb der mir zurück: Jaja, das lassen wir als anarchistisch gelten. Aber ich hab mich ja nie zum Anarchismus bekannt. Allein schon deshalb, weil die Gralshüter des Anarchismus mich erschrecken mit ihrem Dogmatismus. Ich bin ja nie Anarchist gewesen, ich war immer Stalinist.
Ich finde, Anarchismus ist als Lebenskonzept eine gute Sache. Daß man sich von keinem befehlen läßt und niemandem befiehlt. Das ist ein gutes Lebenskonzept, aber ein miserables Gesellschaftskonzept. Das ist ja nicht auszuhalten.
Die Frage ist auch, wie lange dauerte denn der Deutsche Herbst? Nicht so lange wie ein meteorologischer oder botanischer oder astronomischer Herbst, nicht drei Monate. Der dauerte eigentlich ein ganzes Jahrzehnt. Schon Anfang der 70er Jahre gab es eine Repressionswelle, und es gab eine sehr aggressive Tätigkeit der Polizei und der Sicherheitsbehörden. Und dann ist die Frage: Was bedeutet in dem Zusammenhang der Begriff „anarchistisch“? Ich erinnere daran, daß der erste Steckbrief, mit dem die RAF-Mitglieder gesucht wurden, die Überschrift hatte „anarchistische Gewalttäter“. Das waren ja gar keine Anarchisten. Die richtigen Anarchisten haben die RAF als „Leninisten mit Knarre“ bezeichnet, abfällig. Der Begriff „anarchistisch“ war kein geistesgeschichtlicher Begriff, sondern ein Kampfbegriff, nach dem Motto: Das sind die Allerschlimmsten. Und deshalb ist es dann schon sehr brisant, wenn man in diese Kategorie eingeordnet wird.
Ich wurde in den 70er Jahren vom Bundeskriminalamt beobachtet. Die haben sich auch nicht die geringste Mühe gegeben, ihre Beobachtung geheimzuhalten, die haben sich auffällig benommen, sind z.B. mit Fotoapparat in Nachbars Garten herumgestapft, um um mich herum eine Atmosphäre der Observation zu schaffen. Es gab auch die „Beobachtende Fahndung“, in Zeiten, in denen der Computer noch nicht eine so große Rolle spielte wie später, hat man da schon Methoden der Rasterfahndung entwickelt. Wer in der „Beobachtenden Fahndung“ war, das waren etliche tausend Leute, der konnte sicher sein, beim Grenzübertritt rausgewunken zu werden. Wir sind früher oft nach Holland gefahren, um da billig Tabak und billig Kaffee zu kriegen. Wenn man nicht durchgewunken wurde, sondern der Ausweis vorgezeigt werden mußte, dann wurden wir rausgewunken, und der Wagen wurde von oben bis unten durchsucht.
Die Herren vom Bundeskriminalamt haben sich mir auch vorgestellt. Weiterlesen

DER METZGER wird 100: Lopezzo und Schnack

Die Ausgabe Nr. 100 des satirischen Magazins DER METZGER (Mai 2012) enthält den Beitrag „‚Über sowas könnte ich mich kaputtlachen.‘ 33 1/3 Fragen an den METZGER-Herausgeber Helmut Loeven, ersonnen von A.S.H. Pelikan und Heinrich Hafenstaedter“. Aus dem stundenlangen Gespräch hier ein Auszug:

H.L. (links) und Pelikan. Foto: Hafenstaedter

H.L. (links) und Pelikan. Foto: Hafenstaedter

Pelikan: Wie ist denn der Inhalt dieser Zeitschrift? Wie würdest du den METZGER beschreiben.

Das ist ein Unterhaltungsmagazin. Ich möchte tatsächlich den Leuten etwas bieten, worüber sie sich freuen können, dann können sie am Wochenende, am Samstag Nachmittag bei einer Tasse Kaffee in einem bequemen Sessel sitzen und sich an der Lektüre erfreuen.
Man hat Bertolt Brecht mal gefragt: Was ist die Aufgabe des Theaters. Brecht sagte: Die Aufgabe des Theaters ist, das Publikum zu unterhalten.
Diese Zeitschrift ist – kann man wohl sagen – ein Zeugnis der hedonistischen Linken – erinnernd an das Motto von Majakowski: „Her mit dem richtigen Leben“!
Wer bei dieser Zeitschrift Einflüsse erkennt von der Kritischen Theorie, von Surrealismus, von Dada, oder von den Internationalen Situationisten, der wäre auf der richtigen Spur. Eine Linie gibt es bestimmt, bloß die ist nicht unbedingt gerade. Eine Linie kann ja auch kurvig sein. Das ist eher so wie in einem Dschungel, wo man immer wieder neue Pfade freilegt.
Der ideelle Gesamt-Metzgerleser, dessen Existenzform ist die Minderheit, oder sogar die Minderheit in der Minderheit.
DER METZGER ist zu Papier gebrachtes Kabarett. Dessen Ausdrucksformen sind ja auch vielfältig, was ja das Reizvolle am Kabarett ist.
Ein Charakteristikum dieser Zeitschrift ist die Universalität. Es geht ums Ganze. Es gibt kein Thema, kein Gebiet, was von vornherein ausgeschlossen ist. Es könnte auch ein Artikel über Geologie und Gesteinsformationen oder über Astrophysik drin erscheinen. Kein Thema ist von vornherein ausgeschlossen. Da ist Platz für Theorie und Poesie, für Wissenschaft und Nonsens. Weiterlesen

DER METZGER wird 100. Aus dem Inhalt des Jubiläumsheftes

Im Mai 2012 erschien die Nr. 100 des satirischen Underground-Magazins DER METZGER.

Das steht drin:

Lina Ganowski: Reitz-Klima. Ist Günter Grass ein Antisemit, weil er die israelische Regierung kritisiert hat? Ausgerechnet Henryk M. Broder, der die Holocaustleugnung legalisieren will, spielt sich als Richter auf. Für die Bundesrepublik ist die Verbundenheit mit Israel Teil der Staatsraison. Die Überwindung des Antisemitismus war es nie.

Nachrichten.

Max Reinhardt: Pastor macht Vielweiberei hoffähig. Quer-Gedanken über den Ersatz-Bundespräsidenten.

Konrad Knurrhahn: Glücksmomente. Noch‘n Gedicht

„Über sowas könnte ich mich kaputtlachen.“ 33 1/3 Fragen an den METZGER-Herausgeber Helmut Loeven, ersonnen von A.S.H. Pelikan und Heinrich Hafenstaedter. Ein langes Gespräch über Anfänge und Weitermachen, wie diese Zeitschrift an so einen blöden Namen gekommen ist, über zu Papier gebrachtes Kabarett, über die Große Verweigerung, über Hölzken und Stöcksken, Lopezzo und Schnack, maoistische Verirrung, steigende und sinkende Auflage, einen kulturpessimistischen Drucker, das Eschhaus, über den Schlafanzug als Arbeitskleidung, Bespitzelung und Observation, Verfassungsschutz, Deutscher Herbst, RAF-Sympathie, Autorinnen und Autoren, über den Unterschied zwischen Kommune und WG, über den Sternbuschweg, über Allen Ginsberg, über frustrierte Linke, über das Fotografieren nackter Frauen, den „schönsten Arsch der Welt“ (Erika oder Stefanie?), über Methoden im Umgang mit der Selbstsicherheit von Ignoranten, über lebenslängliche Abonnements, leere Terminkalender, gezielte Falschmeldungen, über den Nikolaus und über sonstnochwas.

A.S.H. Pelikan: Teil der Materialsammlung für eine Doktorarbeit über die gegenseitige Beeinflussung von „Der Metzger“ und der Deutschen Hitparade oder irgendein anderer Titel…

Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Diesmal: Quatschguerilla (der Entenfang als subversive Aktion); Parkplatz der Vorurteile; Aus der Serie: Komische Gespräche; Der Familienvater als Misere; Die Farbe des Geldes (3); Warum ich in der Unter- und Oberprima den Sportunterricht geschwänzt habe oder Liebe, Abitur und Dauerlauf (Barbara, Christina); Pommes-Rochus (oder Pommes-Dubcek?); Romy Schneider; Frei-hei-hei-hei-hei-heit (Das Bedürfnis nach Phrasen, Gauck salbadert und Warum ich die Piratenpartei nicht leiden kann).

Lothar Röse: Novembergedanken. Mai ‘68, 1938 und 1989, 1848 und 1918 oder Welche Lobby hat die Freiheit in Deutschland? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Freiheit und „Volks“- bzw. Pop-Musik?

Lothar Röse: Gauck und das Problem der Freiheit. Noch‘n Essay

Jürgen Ploog: Der blaue Stern am Ende der Nacht. „Es hat Jahre gebraucht, bis er herausfand, daß es auf diesem Kontinent den richtigen Zeitpunkt nicht gab. Es brachte also nichts, in abzuwarten.“

Marvin Chlada: Wörterflucht. Notizen. „Can I bring back the words?“ (Allen Ginsberg)

Carl Korte: Glückwunsch! Gefühlte 100 Jahre Metzger. Eine Jugend in Wanheimerort.

Helmut Loeven: Die Eltern haben nichts zu sagen. Schulaufsatz aus dem Jahre 1965. Die ganze Klasse lachte sich kaputt.

Tagebuch. Das Redaktionstagebuch. Darin: Die Irrungen und Wirrungen des Duisburger Friedensforums – und warum die DFG-VK dieses Jahr beim Ostermarschauftakt nicht dabeisein durfte.

Das Jubiläumsheft ist wegen des erweiterten Umfangs etwas teurer als sonst (5 Euro).
Erhältlich in allen guten Buchhandlungen (also fast nirgends) oder im Versand durch die Buchhandlung Weltbühne.

Ein Abonnement von DER METZGER kostet 30 Euro für die nächsten 10 Ausgaben oder 50 Euro für alle zukünftigen Ausgaben.
Die Ausgaben ab Nr. 18 (1972) sind noch erhältlich. Die Ausgaben Nr. 1-17 (1968-1972) sind vergriffen.