Ein gutes Buch? Einladung zur Subskription

Ein neues Buch ist geschrieben, gestaltet und für den Druck vorbereitet:

Helmut Loeven: Lies mal ein gutes Buch. Tagebuchnotizen im Dienste der Bedeutung.
Trikont Verlag 2018. 172 Seiten. ISBN 978-3-945634-38-7. Subskriptionspreis: 12 Euro.

— Eine Ärztin findet das Wetter nicht schön — Meine Erlebnisse mit Merkel — Was ist ein Groko? — Mein „68“ — Heinrich Böll 100 Jahre — Das Hallenbad im Elysee-Palast — Anleitung für Verschwörungstheoretiker — Die beste Idee vom lieben Gott — Warum können die Leute mich eigentlich nicht leiden? — Von der Nutzlosigkeit nützlicher Erfindungen — Die Füße der Gans oder Koch doch selber Kaffee — Gleichung mit einer Unbekannten — Kuhler Kaffee — SPD wählen muß nicht sein — Keine Demo ist auch ‘ne Demo — Der Krieg soll verflucht sein! — Müssen Pazifistinnen doof sein? — Ungeheuerliches aus dem Tatsachen-Universum — Frau am Steuer, Mann daneben — Fernsehgucken als Kunst — Bob Dylan und die Stasi — Je keiner die Ahnung desto rümpfer die Nase — Historische Haltestelle — Was wir heute bauen sind die Slums von morgen — Ein komisches Haus — Deutsches Sprache! — Die Märchentante greift zum Wort — Tongtong und der allerhöchte Ruhm des Sozialismus — Der Chor der Kassiererinnen — Über das Machen von Spaß — Deutsche als Ausländer — Die Flüchtlinge und unsere Aktien — Und solche Leute dürfen wählen — Die Dreifaltigkeit des Schreckens: Die Frau, der Fremde, der Eros — Die Überflüssigkeit der Väter — Und der Söder hat uns auch gerade noch gefehlt — Wenn Frauen hassen — Der Busen in der Leistungsgesellschaft — Erinnerung an einen Striptease — Meine Probleme mit der Menschheit — Der Pudding im Wandel der Zeiten —

Sobald das Buch auf dem Tisch liegt, ist es unter der oben genannten ISBN überall im Buchhandel und auch am Amazonas erhältlich. Sie können es jetzt schon vorbestellen in der Buchhandlung Weltbühne (Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg, Tel. 0203 – 375121, bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de). Sie können das Buch abholen oder sich mit der Post schicken lassen, wie Sie wünschen.
Wer will, der kann es sich signieren lassen.

Ruhrorter Kunstmarkt 2018: gut!

Unser Stand (Buchhandlung Weltbühne / Situationspresse) bis zur zweiten Stange von links.

Jutta Ditfurth und das Dekolleté? Geht alles bei uns.

Mit Stand-Nachbar Werner Muth. Beste Koordination. Beachten Sie die bemerkenswerten Exponate! Auf die wird noch zurückzukommen sein.

Um nicht gucken gekommen zu sein, brauchen Sie schon einen triftigen Grund.
Es hat sich für uns gelohnt. Umsatz im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Buchhandlung geht stabilisiert und potenziert aus der Aktion hervor. Beliebt waren diesmal Bücher, Eigenproduktionen und Subversives in Wort und Bild. Und natürlich wichtig: Kontakte!

Subversion und Sex-Appeal in einem unserer Postkartenständer (in dem anderen auch).
LUNG WELTBUEHN
AUSTRASSE 226
URG-NEUDORF

Beautiful Ruhrort, lovely Fassade.

50/40 Jahre 11. Mai (26-38)

Der Film, der vor 40 Jahren entstand, behandelt ein Ereignis, das vor 50 Jahren stattfand, und damit verbundene Assoziationen.

Der Titel des Films lautet „Der 11. Mai – Le Onze Mai“ (Hut-Film 1078, 35 Min.).

Der Film ist auf der DVD „Der 11. Mai und andere Kurzfilme von Helmut Loeven“ enthalten (Hut-Film DVD 2009, zusammen 98 Minuten) und für 12,50 Euro überall im Buchhandel (ISBN 978-3-935673-26-6) oder direkt in der Buchhandlung Weltbühne erhältlich.

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Aus der Welt der Literatur oder der Aufsprung auf die Bimmelbahn

… es käme am Ende
einer der zahllosen Reichsverbände …


Da kann man (respective „frau“) nicht abseits stehen, sonst ist man abgehängt.
Das Anfassen am Gesäß (neudeutsch: Po-Grapschen – mit oder mitohne Bindestrich) ist die Lieblings-Obsession der Wohlfühl-Empörer (respective _*Innen). Der schaurig-schöne Schauer ist nur in der Pose der Entrüstung gestattet.
Die Wohlfühl-Empörer (respective _*Innen) haben den Skandal sehr gern. Damit rechtfertigen Sie ihre Existenz.

Aus einem Notruf wurde ein Reflex. Der Anlaß ist im Spektakel zum Vorwand eskaliert.

Anti-Sexismus ist der Vorwand.

Anti-Sex ist die Absicht (zumindest die nicht unwillkommene Wirkung).

Das Resultat ist die neue, zeit- und marktgerechte Einordnung der Sexualität – in einer Atmosphäre der Anschuldigung, Verdächtigung, Verteuferung der Lust, Unsachlichkeit, Zweifel-Losigkeit, Delegitimierung.

Die Geschlechterbeziehung wird aus kalkuliertem Interesse zu einem Schlachtfeld, auf dem am Ende die am meisten verlieren, die den Notruf ausgesendet hatten.

Aus Anti-Sexismus ist längst Antisex-ismus geworden.

„Mitgliederinnen“. Die haben doch einen Knall haben die doch.

Sie wissen ja:
Ich bin ein deutschen Schriftsteller.
Ich traf mal eine deutsche Schriftstellerin, das war auf einer Veranstaltung, und aus reiner Wiedersehensfreude streichelte ich ihren Hintern.
Die Kollegin rief (so laut, daß das weit und breit zu hören war): „Nicht aufhören! Das ist seeehr angenehm!“
Damit war sie natürlich als Hauptschuldige entlarvt. Aller Sittsamkeits-Furor richtet sich in letzter Konsequenz gegen Frauen.

Noch ein Vorkommnis, das zur Skandalisierung benutzt werden kann:
Ich traf eine deutsche Schriftstellerin. Wir hatten uns in einem Park verabredet. Zur Begrüßung faßte ich ihr an den Hintern. Das überraschte sie gar nicht. Ein Fahrradfahrer (älterer Jahrgang) rief im Vorbeifahren empört: „In aller Öffentlichkeit!“
„Tja,“ sagte meine Kollegin, „wir sind hier nicht im Ruhrgebiet. Wir sind im katholischen Bonn. Da hören die Leute noch darauf, was der Pastor sagt.“

„Die Frauenbewegung war und ist in ihren Resten als ‚Politik für Frauen‘ (vulgo Staatsfeminismus) eine Angelegenheit der akademisch qualifizierten Mittelklasse. Ihr Problembewusstsein reichte nur zur Etablierung einer Beschwerdekultur, mit den Männern als Adressaten und Papa Staat als Medizinmann. […] Schon die Studentinnen von 1968 waren nicht benachteiligt, sondern von einer Freiheit gefordert, für die es in der Geschichte kein Beispiel gibt. Statt hier anzusetzen, hat man das überholte Modell der ewig nörgelnden Ehefrau auf Politikformat gepustet.“
Katharina Rutschky

Noch mehr aktive Passivität

Ich wollte sagen: immer mehr fatale Dekoration beziehungsweise phantastische Aktivität (läßt sich beliebig bis nach Manchester knüpfen).

E.B. fotografiert von H.L. im Büro

Die Büro-Vorsteherin (vormals übrigens zeitweise Mitglied der Emma-Redaktion) war so frei. Als ich ihr mein Bild von ihr zeigte, war ihr Kommentar: „Ein Po, auf den man gerne draufhaut.“

Auch als Situationspostkarte Nr. 110 ventilierbar.

Weihnachts-Botschaften

Soll heißen: ich nehme diplomatische Immunität in Anspruch.
Weihnachten ist ja bekanntlich die Gelegenheit für Erinnerungen, Rückblicke und Wiederholungen. Ist es nicht so? Glauben Sie es mir einfach.
Während ich mir ein paar Tage Privatissimum gönne, mache ich es Ihnen möglich, die Universalität zu wiederholen, und zwar durch diese Verlinkungen:
24. Dezember 2012
24. Dezember 2013
24. Dezember 2014
24. Dezember 2015
24. Dezember 2016

Wie sagte schon Karl Valentin:
WENN DIE STILLEN TAGE VORBEI SIND,
DANN WIRD ES AUCH WIEDER RUHIGER.

Merry Kiss-mas!

„Alle Jahre erneut
über den Nikolaus ihr euch freut.“
(reimt sich).

Sand Nikolaus spanks Pixie (Mary Christmas of this year and of the last year – macht Fortschritte)!
BE! cause Ski loves it!
Das ist doch gar nicht der Nikolaus! Da hat sich doch einer verkleidet!

Und die beiden lachen sich natürlich wieder kaputt.
Merry Kiss-mas!

Summer in the City – Nachtrag

Kommt alles wieder – mal etwas anders, mal fast genauso.
Im Botanischen Garten, Abteilung: Laß es wachsen wie es ist.
Da auch:

There! She! Goes!
High Heels Tight Jeans
Pretty Botty.

Zauberstäbe.

Hochfeld, am Brückenplatz. Auch die Bürgerlichkeit kennt ihre Paläste.
Rechts daneben in dem grauen Haus, drittes Obergeschoß: Kommunewohnung.

„Arbeitsam“ ist die Abkürzung von „Arbeitsamt“. Das ist da ausgezogen. wer ist jetzt in dem Gebäude drin?
Die Telefong-Zelle steht immer noch da. Überall wurden die Telefong-Zellen weggemacht. Aber DIE steht noch da. Ich bin gerührt. (Früher sagte man „Telefong-Häuschen“).
Über die Treppe hinter dem Telefong-Häuschen bin ich früher oft rauf- und runtergehangen, denn ich hab da mal gewohnt, die Ecke rum auf der Duissernstraße. War nicht schön.
Die Tür (an der der Mann vorbeigeht) hatte ich nie beachtet. Ich würde da ja gerne mal reingucken.

Good old everlasting Sternbuschweg.

Ne? Is klar.

Ist Ihnen auch klar, daß der Rosenmontag, beziehungsweise das ganze durch ihn verlängerte Wochenende, mancherorts als Zeit der Kontemplation gefeiert wird, zum Beispiel dort, wo die fast vollendete METZGER-Ausgabe Numero 121 ganz vollendet werden soll.
Ich will Ihnen gern zu ein paar (präzise gesagt: fünf) kontemplativen Inspirationen verhelfen – durch Recurse auf die ersten fünf Monate dieses Weblogs. Denn wisse: wer auf der Suche nach der Zukunft ist, muß in alten Papieren wühlen (hier: in alten Notaten herumstöbern).

Drum klicken Sie mal hier,
und klicken Sie mal hier,
und klicken Sie mal hier,
und klicken Sie mal hier,
und klicken Sie mal hier.

Viel Freude (ohne Uniform, ohne Blaskapelle).

Komplettierung der Serie: Zweimal halb, einmal ganz, einmal mit

Nach Prélude und einmal halb, dann nochmal halb und einmal ganz, diesmal also mit.
(Happy End).



Ich finde, sie könnte für die Schlankheits-Diät einer Frauenzeitschrift Modell stehen.
Aber Andrea aus Bad H. hatte eine bessere Idee.

Isn’t she pretty?

Foto(s): Tyrallis-Archiv

Merry Kiss-mas!

„Alle Jahre wieder
kommt der Nikolaus wieder.“
(reimt sich).

nikolaus2016Sand Nikolaus spanks Pixie (Mary Christmas of this year)!
BE! cause Ski loves it!
Ihr camouflierter männlicher Lust-Diener – hoffentlich mit genügender Enthusiasmierung –  ist bestimmt von der Asta-Job-Vermittlung da hin geschickt worden und wundert sich:
„Es ist doch erstaunlich, daß viele junge Damen darauf so großen Wert legen.“

fmUnd die beiden finden das auch lustig.
Merry Kiss-mas!

Die schönsten Postkarten machen wir

Die Produktion von Postkarten in der Situationspresse wird fortgesetzt. In diesem Herbst wurden 32 neue Motive veröffentlicht. Einige davon wurden hier schon vorgestellt. Hier die nächsten.

Die Postkarte ist ein stringentes Medium. Das einheitliche Format Din-A 6 (Seitenverhältnis eins zu Wurzel aus zwei) erlaubt nur zwei formale Varianten: Hochformat und Querformat. Innerhalb dieses Rahmens gibt es inhaltlich keine Grenzen. Es gibt: Kitschpostkarten, Urlaubspostkarten, Erotikpostkarten, Glückwunschpostkarten, Kunstpostkarten (Postkarten, die Kunstwerke abbilden oder Kunstwerke sind oder beides). Et cetera. Da liegt es doch auf der Hand, die Postkarte als subversives Medium der Aufklärung zu nutzen. Das machen wir. Machen Sie mit.

pk97-tolstoigorkiSituationspostkarte (SPK) 97: Leo Tolstoi und Maxim Gorki 1900

pk-104-charlieSPK 104: Je suis Charlie

pk99-cheSPK 99: Che Guevara

pk83-dankeSPK 83: Stadtzerstörung (Mercatorstraße)

pk-100-antifakalkwegSPK 100: Antifa Kalkweg

pk-103-werdeniesoldatSPK 103: Werde nie Soldaten

pk-101-kunstdersatireSPK 101: Kunst der Satire

pk-102-ueberwachungSPK 102: Überwachung

Motive von: Merkfoto, Hafenstaedter, DFG-VK, Projektgruppe Pudding und gestern usw.

Diese Karten sind zum Stückpreis von 1 Euro erhältlich (bei Versand bitte 1 Euro hinzurechnen, nicht pro Stück, sondern pro Auftrag). Bestelladresse ist:
Buchhandlung Weltbühne, Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg
situationspresse@gmx.de

Wenn Sie in der Kategorienspalte links die Kategorie „Situationspostkarten“ anklicken, wird ein Postkartenkatalog in Fortsetzungen sichtbar.

Es gibt kein Halten mehr: Weitere Postkarten werden in den kommenden Wochen vorgestellt.

Ja, was ist denn DAS?

NeuProgrammCoverJa, was ist das denn, möchte man wieder fragen.
Also: Es handelt sich um eine Broschüre (36 Seiten), urgehoben von meiner Kollegin und mir 1991, lange Zeit vergriffen, jetzt (nach 25 Jahren) in zweiter, nur leicht veränderter Auflage für 5 Euro wieder erhältlich (ISBN 978-3-935673-06-8).

Man sollte als Künstler / als Schriftsteller mit Erläuterungen zum Werk sich zurückhalten. Wird eine Pointe erklärt, ist sie hin.
Nur mal so viel:
Vor 25 Jahren wollte die geltungssüchtige Generalaufpasserin Alieze Schwarzer (auch „Frollein Lohmeier“ genannt) Porno gesetzlich verbieten lassen.
Das war der Anlaß für diese Kampfschrift, deren Text allerdings nicht von den Verfassern verfaßt, sondern zusammengeklebt und mit aufschlußrerichen Bildern zu einem montiert wurde. Es sollte dem Ansinnen der penetranten Anstandsdame nicht mit Argumenten begegnet, sondern Tatsachen geschaffen werden. Wo (kalkuliert oder unkalkuliert) mit Reizvokabeln Irrationalität geschürt wird, helfen keine Pillen und keine essigsaure Tonerde, wohl aber die Satire, die sich die „normative Kraft des Faktischen“ zunutze macht.
„Schwarzers Begabung war nie die Analyse, eher die action im Einklang mit einem gesunden Volksempfinden“, meinte Katharina Rutschky.

Mit Fleiß verbringe ich meine Zeit damit, die Spießbürgerlichkeit und Prüderie, eben jenes „Volksempfinden“ in Mißkredit zu bringen. Froh war ich stets, wenn ich zu solchem Behufe einfallsreiche Partnerinnen fand.
Hier geht es um: die Ästhetisierung des Sexuellen. Oder man könnte auch poetisch sagen: Es geht um die Erotisierung der Sexualität.
Im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) steht unter der Rubrik „Hauptbeschreibung“: „Text-Bild-Collage über die Verschlüsselung von Sexualität, Macht, Bedürfnis, Manipulation.“ Irgendwas muß man ja reinschreiben, damit der moderne Mensch „aha“ sagen kann.
Mit dem wieder erhältlichen Heftchen wird auf dem Stand der Situationspresse / Buchhandlung Weltbühne auf dem Ruhrorter Kunstmarkt erstmals die Öffentlichgkeit konfrontiert.
GEGEN ALLES, WAS LANGWEILIG, SPIESSIG UND PRÜDE IST.

NeuProgrammImmerDabeiHier zwei Seiten, auf denen man erkennt, daß wir es wirklich ernst meinen, selbst dann, wenn wir nicht ernst bleiben können.

lg3Die Mit-Autorin Lina Ganowski war an der (zurückhaltenden) Überarbeitung nicht beteiligt. Sie sagte (am Telefon): „Jaja, du machst das schon, ich verlaß mich auf dich“, und auf ausdrückliche Nachfrage: „Jaja, mach ruhig!“
Die Verbrecher (in diesem Fall: die Verbrecherin) zieht es an den Ort des Verbrechens. Die Essenerin, die längere Zeit in Erfurt, und dann für einige Zeit in den Niederlanden ansässig war, wohnt jetzt wieder in Essen.
Ich fragte sie: „Bleibst du denn jetzt da für immer?“ Daraufhin sie: „Ja, was soll ich denn darauf antworten???“

Alles war, nix is mehr (9)

nixis52Ein Stück die Straße runter: Einen (H)Ort besonders fröhlicher Wissenschaft hätte man vorgefunden, wenn man beizeiten durch diese Einfahrt gegangen wäre. Dort war ein umgefallenes Haus. Ein heftiger Windstoß hatte das Haus umgeweht, so daß Seitenwände zu Decke und Fußboden wurden. Von dort sah man, daß eine Frau mittleren Alters im Parterre unentwegt Fenster putzte. Von morgens bis abends. Jeden Tag. Sie unterbrach diese Tätigkeit nur, wenn sie die Fenster zur Straße hin putzte. Ich konnte es mir nicht verkneifen, einmal laut auszurufen: „Hier müßte mal Fenster geputzt werden!“
Das Forschungsinstitut (Sprache, Soziales) betreibt die Wissenschaft inzwischen in einem festen Gebäude, und in dem mittleren Fernster wird jetzt durch Aushang mitgeteilt, daß die Wohnung zu vermieten ist und daß der Mieter zur unaufhörlichen Fensterreinigung sich verpflichten muß.

nixis53Gegenüber: Hinter den großen Fenstern befindet sich (oder befand sich zumindest Ende der 60er Jahre) eine dieser evangelischen Einrichtungen, in denen die KDV-Beratung stattfand. Wie evangelisch es in den Etagen da drüber zugeht, weiß ich nicht.

nixis54Ach! Das gute alte Pampus gibt es noch! „Essen, trinken, Kunst genießen“. Dem Aushang entnahm ich, daß Mary Heckmann (die Mary) immer noch die Wirtin ist. Zum letzten Mal war ich da drin, da gab es das Eschhaus noch nicht. Zum vorletztem Mal war ich da drin, da gab es die Bröselmaschine noch.
Daneben gibt es nicht mehr das Hotel Garni – ein Stundenhotel, aber auch mal Schimanski-Location.

nixis55Und gegenüber, wo sich jetzt ein Laden für aufeinandergestapelte Kartons befindet, befand sich „Luigis Icecream Corner“. Das war ein beliebter Ort für Verabredungen an Nachmittagen.
Einer sagte mir: „Da kann man sich erfreuen am Anblick der Teenies mit ihren niedlichen Popos.“ Und ich dachte: Ach, andere tun das auch?

nixis56Früher sagte man: „Vom anderen Ufer“. Dabei ist es doch nur die andere Straßenseite.

nixis57Und inmitten all dieser Schwulenkneipen, Altfreak-Kneipe, Stundenhotel, SM-Club und SM-Shop: Das Bischöfliche Sankt-Hildegardis-Mädchens-Gymnasium. (Barbara was here).

nixis58Also, nach einem Bischöflichen Gymnasium sieht das nicht gerade aus. An allem nagt die Zeit. Auf das Mädchens-Gymnasium dürfen neuerdings auch Jungens, und damit ist es auch nur noch die Hälfte wert.

nixis59Dort in dem gelben Haus, hinter dem Fenster rechts von der Haustür, war eine winzige Firma. Dort machte Jenny ihre Lehre als Glasmalerin, bevor sie sich ganz der Musik widmete. Bei uns in der Wohnung lagen viele ihrer wirklich gekonnten Glasmalereien herum.
Jenny, oh, Jenny!

nixis60Da, bei Eller-Montan, arbeitete Barbara. Nachmittags, wenn sie Feierabend hatte, stand ich da, wo das Schild ist, und wartete auf sie, und dann war es ein richtig schöner Tag. Bei Eller-Montan arbeitete sie nur in den Semesterferien. Sonst studierte sie Jura in Bonn, und ich wohnte bei ihr auf der Kaiserstraße. Warum hat sie mich verlassen?
Ich will sie alle wiederhaben, denen ich auf den Hintern hauen durfte, also auch die Anne, die Erika, auch die Stefanie, und auch die Christina, und von den jetzt nicht namentlich Genannten auch ein paar – natürlich alle so jung und schön, wie sie waren, als sie mich verließen.
Und dann heirate ich sie alle. Geht das?
Geht nicht?
Bei der Erschaffung der Welt muß irgendwas schief gelaufen sein.

Ja, was ist das denn?

NeuProgrammWasIstDasDenn
Der Bundesjustizminister beabsichtigt, gesetzliche Mittel gegen „sexualisierte Werbung“ einzuführen.
Für meine Produktionen und Leistungen setze ich gelegentlich Werbung ein, die durch ein solches Gesetz tangiert würde.
Ich werde mich in zivilem Ungehorsam über solcherlei Beschränkungen hinwegsetzen. Ich verweise darauf, daß Werbung sich nicht auf einen kommerziellen Zweck beschränken muß, sondern auch eine sozialhygienische Funktion erfüllen kann.
Gesetze und sonstige Normen, mit denen die Enterotisierung privater und öffentlicher Lebensbereiche betrieben wird, müssen verhindert, notfalls verletzt werden.

Die obige Abbildung (anklicken zum Vergrößern) ist eine Doppelseite aus „Das neue Programm der Opposition – eine Polit-Pornografie von Helmut Loeven und Lina Ganowski“, Situationspresse 1991. Bei dieser Collage handelte es sich um eine satirisch-polemische Antwort auf Tante Emmas Anti-Porno-Hysterie-Kampagne. Zum 25jährigen Jubiläum erscheint in diesem Jahr eine (nur wenig geänderte) Neuauflage (36 Seiten). Um Vorbestellungen (5 Euro einschließlich Versand) wird gebeten:
bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de

http://www.buchhandlung-weltbuehne.de/boudoir.htm

Ein juristisches Vorgehen gegen die Buchhandlung Weltbühne wegen Verbreitung angeblich jugendgefährdender Schriften im Jahre 2007 konnte mit juristischen Mitteln abgewehrt werden (siehe DER METZGER 81). Um besser auf Angriffe vorbereitet zu sein, empfehle ich die „Programm“-Broschüre. Auch Spenden wären hilfreich:
SSB e.V.
IBAN DE76 3601 0043 0403 9564 32
BIC PBNKDEFF
Verwendungszweck: Gegen alles

GEGEN ANGRIFFE DER BUNDESREGIERUNG AUF DIE MEINUNGS- UND KUNSTFREIHEIT.
GEGEN VERDÄCHTIGUNG DES EROS.
GEGEN ALLES, WAS LANGWEILIG, SPIESSIG UND PRÜDE IST.